Der neu ernannte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat erklärt, er werde sich in der kommenden Bundesregierung gegen Kürzungen im Kulturbereich einsetzen. „Ich möchte die wunderbare und vielfältige Kulturlandschaft unterstützen und stärken. Wer von mir einen Sparkommissar erwartet, den muss ich enttäuschen“, äußerte er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in München. Im Koalitionsvertrag steht der Anspruch, dass Deutschland ein „Leuchtturm für freie Kunst und Kultur in der Welt“ sein soll. Weimer betont, dass dieser Leuchtturm leuchten und nicht dunkler werden soll.
Kritik an seiner Nominierung
Weimer wurde am Montag von dem designierten Kanzler Friedrich Merz für das Amt des Staatsministers für Kultur und Medien nominiert. Diese Entscheidung hat teils heftige Kritik ausgelöst. Schauspieler Ulrich Matthes bezeichnete ihn als „Ideologen“, während die Chefin der Linken, Ines Schwerdtner, ihn einen „Ultrakonservativen“ nannte. Weimer tritt die Nachfolge der Grünen-Politikerin Claudia Roth an.
Position zu politischen Themen
Auf die Kritik reagierte Weimer und bezeichnete sich selbst als Mann der bürgerlichen Mitte. Er betonte, dass er seit Jahren gegen die AfD und den Rechtspopulismus kämpft. „Die liberale, weltoffene Demokratie ist mein Zuhause. Nationalismus ist mir fremd“, erklärte er. Zudem kritisierte er die negative Beeinflussung des öffentlichen Diskurses durch Ressentiments und plädierte für einen respektvollen Austausch auch innerhalb der politischen Mitte.
Meinungen und das Konservative Manifest
Weimer steht auch wegen seines 2018 veröffentlichten „Konservativen Manifests“ in der Kritik, in dem er zehn Gebote für moderne Wertkonservative formulierte. Er bekräftigte, dass er ein liberal-konservativer Werte-Verfechter sei. Wertkonservative schätzen laut Weimer nicht die Vergangenheit, sondern die zeitlosen Werte wie Bildung, Freiheit und die Vielfalt von Meinungen.
Gerüchte um die Nationalhymne
Weimer wies zudem ein Gerücht zurück, dass er eine neue deutsche Nationalhymne einführen wolle. „Das Gerücht, ich wolle die Nationalhymne ändern, ist völlig absurd“, sagte er und betonte die zeitgemäße Schönheit der Hymne. Er vermutet, dass das Gerücht aus einem seiner Artikel über Hoffmann von Fallersleben stammt, in dem er dessen antisemitische Ansichten thematisierte. Weimer setzt sich entschieden gegen Antisemitismus ein und fordert eine sorgfältige Pflege der Erinnerungskultur.
Positive Reaktionen auf seine Nominierung
Trotz der Kritik gab es auch positive Rückmeldungen zu Weimers Nominierung. Die Vereinigung der Europäischen Rabbiner lobte seine klare Haltung im Kampf gegen Antisemitismus und Israelhass. „Ich habe mich über das positive Echo der jüdischen Gemeinschaft, insbesondere von Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, sehr gefreut“, so Weimer.