Julian Reichelt, Chefredakteur «Bild», im Studio.. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jörg Carstensen/dpa)

Der neue TV-Sender Bild der gleichnamigen Boulevardmarke ist gestartet. Am Sonntag begann um 9.00 Uhr das frei empfangbare Fernsehprogramm zunächst mit einem Vorschau-Clip zum eigenen Profil des Senders, danach folgte die erste Sportsendung «Die Lage der Liga». Erster Studiogast war Sport-Geschäftsführer von Hertha BSC, Fredi Bobic.

Die Sendung moderierten die langjährigen «Bild»-Sportexperten Walter M. Straten und Alfred Draxler. Straten sagte zu Sendungsbeginn: «Hallo Deutschland, da sind wir. Bild auf Papier kennen Sie, Bild Digital kennen Sie auch und jetzt sind wir wirklich im Fernsehen gelandet. Und den Anfang macht, wie es sich für Bild gehört, der Sport. Wir sind sozusagen der Neil Armstrong von Bild im Fernsehen.»

Die ersten Stunden des Programms waren von Fußball bestimmt. Liverpools Trainer Jürgen Klopp wurde per Video in eine der Sportsendungen zugeschaltet. Neben Sportthemen plauderte er auch darüber, warum er zurzeit keine Brille trägt, die er bislang als stark Kurzsichtiger benötigte. Dies sei derzeit nach einem geplanten Eingriff an den Augen nicht mehr nötig, sagte Klopp.

Am Abend des ersten Sendetags ist eine «Kanzlernacht» geplant. Getrennt voneinander werden in einem Spezial des Talkformats «Die richtigen Fragen» ab 20.15 Uhr zunächst Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) und dann in einer weiteren Runde um 21.45 Uhr Kontrahent Olaf Scholz (SPD) befragt.

Deutschlands größte Boulevardzeitung will mit dem TV-Newssender Live-Berichterstattung, Dokus, Reportagen und Talks anbieten. Herzstück des Programms wird unter der Woche die Sendung «Bild Live» von 9 bis 14 Uhr sein. Sonntags gibt es einen Sport-Schwerpunkt. Der Medienkonzern Axel Springer hat mit Bild nun drei TV-Sender im Portfolio. Die anderen beiden Sender sind Welt und N24 Doku. Der TV-Sender Bild soll über TV-Werbeeinnahmen finanziert werden. Im Programm des ersten Sendetags waren bereits Werbeblöcke zu sehen.

Bild-Programmchef Claus Strunz sagte der Deutschen Presse-Agentur vor TV-Start über die Sendung «Bild Live»: «Wir werden diese Strecke als Ankerplatz benutzen, aber wir gehen danach nicht in den Doku-Schlummer.» Zwar sende man Dokus, man sei aber quasi immer auf Live-Modus, wenn etwas Außergewöhnliches zu anderen Zeiten des Tages passiere. «So dass eine Sogwirkung entsteht und man den Sender am besten immer laufen lässt, weil man sonst etwas Wichtiges verpasst. Das ist die eigentliche Idee.»

Als Zielgruppe nannte der Programmchef «alle», zugleich ergänzte er: «Wir wissen, dass wir in der Tendenz, wenn wir die Menschen adressieren, die die Marke Bild bereits nutzen, eher mehr Männer als Frauen erreichen. Deshalb setzen wir in unserem Programm auch viel auf Sport.»

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