Revolverheld gehören zu den Acts, die in Hamburgs Barclays-Arena auftreten wollen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa Pool/dpa)

Mehr als sieben Stunden Live-Musik von namhaften Musikern wie Revolverheld, Laith Al-Deen, Max Giesinger, Eko Fresh, Joris, Max Mutzke, Jupiter Jones und fast 50 weiteren Acts – und trotzdem ist fast kein Publikum in der großen Hamburger Barclays-Arena.

Das ist nicht etwa ein Horror-Szenario, sondern ein für diesen Dienstag geplantes Spenden-Konzert zugunsten von existenzgefährdeten Konzertmitarbeiterinnen und -mitarbeitern sowie Künstlerinnen und Künstlern. Das Konzert wird kostenlos und live von Amazon Music auf Twitch.tv übertragen. Durch den Konzert-Marathon führen Steven Gätjen und Wincent Weiss, der in der Barclays-Arena sein Moderationsdebüt geben wird.

Projekt will Musikschaffenden helfen

Hinter dem Live-Stream-Spenden-Jam steht das Projekt «AllHandsOnDeck», das im Mai 2021 schon auf dem Hausboot von Olli Schulz und Fynn Kliemann ein ähnliches Ein-Tages-Festival organisiert hatte. Damals kamen rund 135.000 Euro an Spenden für die von der Coronakrise gebeutelte Konzertbranche zusammen. Diesmal hoffen die ehrenamtliche Macher auf deutlich mehr. «Musiker*innen, Tourmanager*innen, Tontechniker*innen, Bühnenbauer*innen, und und und. Sie alle kämpfen noch immer um ihre Existenz. Diesen Menschen muss geholfen werden», sagen Musiker wie Revolverheld, Laith Al-Deen, Nessi und Alex Diehl dazu in einem Video.

Und eine «AllHandsOnDeck»-Sprecherin ergänzt: «Im besten Falle geht es darum, dass sie ihre beruflichen Existenzen halten können.» Manche könnten mittlerweile schlicht nicht mehr ihre Mieten zahlen. Das gesammelte Geld soll über vier Initiativen bundesweit verteilt werden. Damit solle auch dafür gesorgt werden, dass es mittelfristig überhaupt noch Crew-Nachwuchs oder Nachwuchsmusiker für die nächsten Konzerte und Festivals gibt.

«Viele haben sich schon jetzt neue Jobs gesucht.» Das werde Auswirkungen auf die Diversität der Künstler auf den Bühnen haben. Auch, weil die Bühnen wohl zunächst vor allem für bekannte Acts gebucht werden. «Kleine Bands gehen dann erstmal unter.» Das Konzert am Dienstag werde deshalb definitiv nicht die letzte Aktion von «AllHandsOnDeck» sein.

Ohne Probe auf die Bühne

Und wie läuft der Musik-Marathon in der fast leeren Arena ab? Die namhaften Musiker sowie Nachwuchskünstler stehen am Dienstag von 16.00 Uhr an für je ein bis zwei Lieder auf der Bühne. Zudem wird es Interviews mit den Musikern, Machern und Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) geben. Erwartet werden unter anderem auch Alicia Awa, Cassandra Steen, He/Ro, Antje Schomaker, Pohlmann, Deine Freunde, die Hamburger Goldkehlchen und Mario Novembre.

Alle Musikerinnen und Musiker kommen ohne vorherige Probe ans Mikrofon und vertrauen ganz auf das Können der beiden Bands, die abwechselnd alle Künstlerinnen und Künstler begleiten. «Die «AllHandsOnDeck»-Band ist das Herz dieser Veranstaltung. Das ist eine Wahnsinnsleistung, die sie da abliefern werden. Das sind die feinsten Musiker, die wir in Deutschland haben und die teilweise in großen Bands spielen», sagte die Sprecherin weiter.

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