Ein Isländer bringt das Parkett zum Schmelzen: Der ehemalige Profi-Fußballer Rúrik Gíslason hat mit fulminanten Leistungen die RTL-Tanzshow «Let’s Dance» gewonnen.
Der 33 Jahre alte Ex-Kicker, der in Deutschland unter anderem für den 1. FC Nürnberg auf dem Rasen stand, sicherte sich mit seiner Tanzpartnerin Renata Lusin den Sieg in der 14. Staffel des Wettbewerbs. Das entscheidende Votum gaben am Ende die Zuschauer ab: Sie katapultierten den Isländer, der auch «der schönste Fußballer der Welt» genannt wird, in letzter Sekunde noch an die Spitze der tanzenden Promi-Finalisten.
Gíslason war danach angemessen fassungslos. «Das hätte ich nie gedacht», stammelte der Sportler. Als sein Name gefallen sei, sei er einfach nur auf die Knie gesunken. «Thor hat alle seine Kräfte verloren», erklärte er den Moment – und beschrieb die Szene damit richtig. Seinen finalen Tanz hatte der 33-Jährige nämlich im Kostüm des hammerschwingenden Donnergotts Thor bestritten. Was bei anderen Kandidaten schnell sonderbar gewirkt hätte, fügte sich bei Gíslason zu einem schlüssigen Gesamtbild: Mit seinen stahlblauen Augen und den gemeißelten Gesichtszügen war die Götter-Rolle wie gemacht für ihn.
Der Isländer ist für das deutsche Show-Fernsehen im Grunde eine RTL-Entdeckung. Seinen Promi-Status erlangte er während der Fußball-Weltmeisterschaft 2018, bei der sich ein Millionenpublikum plötzlich fragte, wer der gut aussehende Kicker ist, der da für den Außenseiter Island aufläuft. Vor seiner Einwechslung in einer Partie gegen Argentinien hatte er rund 30 000 Instagram-Follower – wenig später waren es mehr als eine Million.
Der massive Zuspruch des Publikums war es auch, der ihn zum «Let’s Dance»-Sieger machte. Nach Jury-Punkten hatte im Finale zunächst Schauspielerin Valentina Pahde (26) vorne gelegen. Sie holte mit Tanzpartner Valentin Lusin – Ehemann von Renata Lusin – in drei Tänzen die Höchstzahl von 90 Punkten und wurde mit Lob überschüttet.
«Mehr geht eigentlich nicht», urteilte der üblicherweise strenge Wertungsrichter Joachim Llambi nach der Rumba des Paares. «Marilyn wird sehr glücklich sein», befand Mit-Juror Jorge González, nachdem Pahde als Abschlusstanz eine Hommage an Marilyn Monroe auf das Parkett gezaubert hatte – inklusive weißem Kleid und Lüftungsschacht. In ihrem Hauptjob spielt Pahde bei der Soap «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» die Enkelin von Bösewicht Jo Gerner.
Aber auch Gíslason hatte bravourös getanzt und war so in Schlagdistanz geblieben. Prunkstück war sein rasanter Jive zu «Don’t Worry, Be Happy» von Bobby McFerrin. Llambi erklärte, dass dafür eigentlich mehr als die möglichen 10 Punkte pro Punktrichter nötig wären. «Das war bombastisch», sagte seine Jury-Kollegin Motsi Mabuse. «Ich dachte, Renata würde sterben! Wirklich!», erklärte Jorge González. Gíslasons Partnerin war nur so über das Parkett geflogen.
Mit der Bronzemedaille ging Reality-Kandidat Nicolas Puschmann (30) nach Hause, der durch die schwule Datingshow «Prince Charming» bekannt geworden war. Mit seinem Tanzpartner Vadim Garbuzov hatte er das erste Männerpaar in der deutschen Ausgabe der Tanzshow gebildet. Auch sie fuhren sehr gute Jury-Wertungen ein (Llambi: «Kein Fehler. Nix.»), wurden aber im Duell der Spitzentänzer etwas zerrieben.
Alle Finalisten hatten auf ihrem Weg zum Showdown eine ganze Reihe anderer Promis abgehängt. Unter anderem schied der ehemalige «Tagesschau»-Sprecher Jan Hofer (69) aus dem Wettbewerb aus. Die meisten Kandidaten durften im Finale noch mal ihr Können zeigen. Nicht dabei war allerdings Musikerin Ilse DeLange, die sich per Video-Botschaft meldete und berichtete, sie sei in Quarantäne. Man brauche sich aber nicht um sie sorgen: «Es geht mir gut.»
Auch Sieger Rúrik Gíslason ließ am Finalabend ein paar Einblicke in sein Leben zu. Nicht nur berichtete sein Schwager, dass die Familie etwas überrascht gewesen sei von den tänzerischen Fähigkeiten des Fußballers. Auch scheint Gíslason in Deutschland nun heimisch werden zu wollen. «Ich bleibe in Deutschland», erklärte er. Das sei sein Ernst. «Ich suche eine Wohnung hier in Deutschland. Ich möchte hier leben.»