In «Ich und die Anderen» hört Tom Schilling auf den Namen Tristan. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Annette Riedl/dpa)

Wie schon in den Vorjahren zeigt die Berlinale wieder einige Serien. Dazu gehört «Ich und die Anderen» mit Tom Schilling in der Hauptrolle.

In der sechsteiligen Serie stellt Regisseur David Schalko («M – Eine Stadt sucht einen Mörder») Tristan in den Mittelpunkt, der in seinem Leben verloren scheint und auf die Anerkennung seiner Mitmenschen hofft.

Doch was passiert, wenn die anderen tatsächlich das machen, was er sich wünscht? Wenn sie sich alle die Wahrheit sagen oder ihn alle im wahrsten Sinne sehen? «Ich und die Anderen» wird so zu einem spannenden, mitunter aber auch etwas verkopften Experiment, bei dem das Publikum zunächst nicht weiß, auf was es sich einlässt.

Deutlich emotionaler ist der Ansatz, den Russell T Davies mit «It’s a Sin» wählt. Der Brite feierte bereits mit «Queer as Folk» und «Doctor Who» Erfolge und erzählt mit dieser neuen Miniserie nun von schwulen jungen Männern im London der 1980er Jahre. Während sie ihre sexuelle Identität entdecken und die Freiheiten der Großstadt genießen, droht von Anfang an die Gefahr einer neuen Krankheit: Aids.

«It’s a Sin», benannt nach dem gleichnamigen Song der Pet Shop Boys, gelingt dabei das seltene Kunststück, Unterhaltung, Leichtigkeit und herzzerreißendes Drama gekonnt miteinander zu verweben. Denn so aufregend die Erfahrungen der Männer sind, so klar ist einem beim Zuschauen auch, dass einige von ihnen das nicht überleben werden.

Gerade im Vergleich zur Corona-Pandemie werden auch politische und gesellschaftliche Missstände noch einmal mehr deutlich: Lange Zeit wurde Aids als Krankheit der Homosexuellen abgetan – Handlungsbedarf sah kaum jemand. In Großbritannien lief «It’s a Sin» bei Channel 4 und entwickelte sich zu einem der größten Hits des Senders.

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