Neuer Schauplatz, aber gleicher Ausgang: Sängerin Lulu Lewe ist nach einer vorübergehenden Rückkehr schon wieder aus der RTL-Tanzshow «Let’s Dance» ausgeschieden. Die Schwester von Popstar Sarah Connor erhielt zu wenige Punkte von Jury und Publikum und musste die Sendung verlassen. Das Gefühl kannte sie bereits: Schon am vergangenen Freitag war die 32-Jährige aus der Tanzshow geflogen. Da Konkurrent Mark Keller aber wegen einer Verletzung an der Achillessehne kurz darauf komplett aus dem Wettbewerb ausstieg, durfte sie ein Comeback feiern.
Besonders war das Ambiente, in dem die Tanzpaare um die Gunst des Publikums buhlten. Zum ersten Mal in der Geschichte der Sendung wurde die Liveshow nicht aus dem angestammten Studio in Köln-Ossendorf gesendet, sondern aus dem Musical Dome in der Nähe des Kölner Doms. Eigentlich wird dort das Musical «Moulin Rouge!» aufgeführt, in dem es um einen legendären französischen Nachtclub geht.
Entsprechend sah die Kulisse aus: Viele verschnörkelte Details, kräftiges Rot und Samt dominierten. Getanzt wurde mitunter vor einem funkelnden Eiffelturm. Auch wurde mit Rollen gespielt: Choreograf Detlef Soost etwa kostümierte sich für seinen ersten Tanz als Frau. «Meine Frau findet es nicht so gut», erklärte er allerdings. «Die hat Angst, dass ich dabei bleibe.»
Starke Konkurrenz für Lulu
Für Lulu Lewe lief es auf der ungewohnten Bühne passabel, aber nicht herausragend. Der stets strenge Juror Joachim Llambi berücksichtigte bei der Bewertung nach eigenen Worten, dass die Sängerin so kurzfristig wieder ins Training eingestiegen sei. Für den Wiener Walzer zu «La Complainte de la Butte» von Zaz erhielten Lewe und ihr Tanzpartner Massimo Sinató 23 Punkte. Ein anschließender Trio-Dance zu dritt zu Madonnas «Material Girl» gemeinsam mit Profitänzerin Patricija Ionel wurde mit 26 Punkten bewertet.
Die Konkurrenz in der Show erwies sich allerdings als stark: Gleich vier von zehn Tänzen bewertete die Jury mit der höchstmöglichen Zahl von 30 Punkten. Sänger Gabriel Kelly und Profitänzerin Malika Dzumaev erhielten die Höchstpunktzahl sogar zweimal. Nur Influencerin Ann-Kathrin Bendixen und ihr Tanzpartner Valentin Lusin fielen aus Sicht der Jury deutlich ab und rangierten zunächst mit 15 Punkten Rückstand auf dem letzten Platz. Die Stimmen der Zuschauer, die danach ausgezählt wurden, katapultierten das Paar aber noch überraschend an Lewe und Sinató vorbei.
Erschwerte Bedingungen auf Musical-Bühne
«Von der Atmosphäre her ist hier noch einmal mehr Druck drauf. Das kommt durch den Saal. Es sind noch mehr Leute da und es ist dadurch alles sehr komprimiert», erklärte Juror Llambi in einer Pause der dpa zu den Besonderheiten der Musical-Ausgabe.
Mehrmals wurde von den Tänzern zudem auf Rillen im Boden verwiesen, die auf der Musical-Bühne vorhanden seien, nicht aber im TV-Studio. Influencerin Bendixen etwa führte diesen Umstand an, als Llambi zu einer scharfen Kritik an ihrer Fußarbeit ansetzte. Der Juror aber wollte die Bodenbeschaffenheit nicht als Entschuldigung gelten lassen. «Das ist wie beim Fußball, wenn einer sagt: Aber es ist ja auch schlechtes Wetter. Die Bedingungen sind hier für alle gleich», sagte er. «Also warum soll man sich da beschweren? Wenn ich mich beschwere, mache ich doch irgendwas falsch.»
Llambi angetan von Spezial-Folge
Zugleich war Llambi sehr angetan von der Spezial-Folge. «Ich finde diese Ausgabe heute großartig, weil es mal so ein bisschen die Kirsche auf der Sahnetorte ist und wir mal etwas ganz anderes machen», sagte er der dpa. «Aber: Es ist auch ein brutaler Aufwand, der dafür betrieben wurde. Die Mädels und Jungs in der Produktionsfirma haben Tage und Nächte geschuftet, damit es so aussieht, wie es aussieht.» Ob man das irgendwann noch einmal machen wolle, das müsse am Ende RTL mit der Produktionsfirma entscheiden.
Im Halbfinale stehen nun Gabriel Kelly, Detlef Soost, Ann-Kathrin Bendixen und Sportjournalistin Jana Wosnitza. Letztere konnte als gebürtige Kölnerin im Musical Dome als Tanzstätte noch ganz andere Vorteile erkennen. Sie habe während ihrer Zeit in dem Musicaltheater nämlich auch mal herausgeschaut, sagte sie – und dann den Kölner Dom gesehen, der in Sichtweite steht. «Da geht einem Kölner ja schon das Herz auf.»