Die Berliner Metal-Band Rammstein hat die Auszeit durch die Corona-Pandemie und die deswegen unterbrochene Stadiontour für ein achtes Studio-Album genutzt.
«Dadurch, dass wir nicht live auftreten konnten, hat sich unsere Kreativität vergrößert. Wir hatten mehr Zeit, uns neue Sachen auszudenken und weniger Ablenkung», berichtete Rammstein-Keyboarder Christian «Flake» Lorenz der Seite «motor.de» des Labels Motor Entertainment. «Dadurch haben wir eine Platte aufgenommen, die wir so nicht geplant hatten.»
Im Oktober waren Fotos von Rammstein im Studio zu sehen. Dafür hatte sich die Band um den Sänger Till Lindemann bei «La Fabrique» im französischen Saint-Rémy-de-Provence eingemietet. Auf Instagram postete Deutschlands international erfolgreichste Band damals ein Bild der Musiker bei der Arbeit. Dazu hieß es im Kommentar: «Leider keine Tour dieses Jahr – aber es ist klasse, zurück im Studio zu sein» («Sadly no tour this year – but it’s great to be back in the studio!»).
Keyboarder Lorenz berichtete nun über die neuen Stücke. «Unsere Themen sind ja generell aus dem täglichen Erleben und aus dem Weltgeschehen und da passiert ja immer was», sagte der 54-Jährige laut «motor.de». «Unser Thema ist grundsätzlich die Beklopptheit der Menschen und die ist zu Corona-Zeiten nicht viel anders als zu normalen Zeiten.» Inspirationsquellen seien immer da. «Die meisten Sachen, mit denen man sich beschäftigt, finden am Ende ja sowieso im eigenen Kopf statt. Von außen kommen bloß so kleine Anstöße und da kommt auch genug durch, wenn die Straßen nur halb so voll sind.»
Den zweiten Teil der unterbrochenen Europa-Tour hat Rammstein für dieses Jahr geplant. Auftakt für die bisher nicht abgesagte Fortsetzung soll am 22. und 23. Mai in Leipzig sein. In Deutschland sind zudem ebenfalls bereits ausverkaufte Konzerte in Stuttgart (31.5./1.6.), Berlin (5./6.6.), Düsseldorf (26./27.6.) und Hamburg (30.6./1.7.) terminiert. Beim ersten Teil der Tour besuchten 2019 mehr als eine Million Fans die 30 Shows, davon zehn Auftritte in Deutschland. Allein ins Moskauer Central Dynamo Stadion kamen gut 80.000 Menschen.