Nach der Auswahl der Jury hat die Neuauflage des historischen Prozesses gegen den ehemaligen Filmmogul Harvey Weinstein wegen Sexualverbrechen in New York mit den Auftaktplädoyers begonnen. Die stellvertretende Staatsanwältin Shannon Lucey erklärte, dass Weinstein „Traum-Chancen als Waffen“ genutzt habe. Der 73-jährige Weinstein wurde im Rollstuhl in den Gerichtssaal gebracht.
Insgesamt wurden aus einem Pool von fast 300 Personen sieben Frauen und fünf Männer als Juroren ausgewählt, zusätzlich gibt es sechs Ersatzjuroren.
Neuer Prozess nach aufgehobenem Schuldspruch
Der Schuldspruch von 2020 wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung war im letzten Jahr aufgrund von Verfahrensfehlern aufgehoben worden. Die Vorwürfe gegen Weinstein hatten 2017 die MeToo-Bewegung maßgeblich beeinflusst. In einem anderen Verfahren wurde er 2023 in Kalifornien zu 16 Jahren Haft verurteilt.
Im Mittelpunkt des aktuellen Prozesses stehen die Vorwürfe zweier Frauen: Weinstein soll 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oralsex gezwungen und 2013 die Schauspielerin Jessica Mann vergewaltigt haben. In dieser Neuauflage kommt ein weiterer Fall hinzu.
Weinstein weist Vorwürfe zurück
Der Prozess könnte bis zu fünf Wochen dauern. Weinstein hat alle Vorwürfe zurückgewiesen, und seine Anwälte betonen, dass die sexuellen Kontakte einvernehmlich gewesen seien. Ein Richter in New York entschied, dass Weinstein während des Prozesses im Krankenhaus übernachten darf, da er an mehreren gesundheitlichen Problemen leidet.