Ein mutmaßlicher Online-Betrüger hat sich nach Polizeiangaben als der österreichische Schlagersänger Gottfried Würcher ausgegeben und ein Opfer zum Umzug von Deutschland nach Österreich verleitet. Wie Würchers Manager der Deutschen Presse-Agentur berichtete, stand die 76-jährige Frau diese Woche vor dem Haus des Nockis-Frontmanns in Kärnten – im falschen Glauben, sie könne bei ihm wohnen.
Der Betrug zog sich fast zwei Jahre hin, wie eine Polizeisprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. Demnach wurde die Frau aus der Nähe von Karlsruhe seit Anfang 2024 dazu gebracht, dem bislang unbekannten Verdächtigen Tausende Euro in Form von Gutscheincodes und Geschenkkarten zu übermitteln.
Der Betrüger täuschte der Frau eine finanzielle Notlage und romantische Gefühle vor, berichtete die Sprecherin. Vermutlich um das Vertrauen seines Opfers noch weiter aufzubauen, habe er der 76-Jährigen zuletzt angeboten, dass sie zu ihm ziehen könne, sagte Würchers Manager Gustl Viertbauer. Der Frau wurde die echte Adresse des Musikers genannt, der als Sänger der Band Nockis – auch bekannt als das Nockalm Quintett – erfolgreich ist.
Mit Umzugs-Transporter nach Österreich
Die Frau löste ihren Haushalt auf und stand am Mittwoch mit einem Umzugs-Lkw vor Würchers Haus. Nach Angaben des Managers bat der Sänger die Frau herein, servierte ihr einen Kaffee und erklärte ihr, dass sie einem Betrüger auf den Leim gegangen war. «Sie hat ihm leidgetan», sagte der Manager.
Nachdem die Frau der österreichischen Polizei den Fall geschildert hatte, machte sie sich wieder auf den Weg nach Deutschland.
Manager Viertbauer ist über den Vorfall nicht überrascht. Täglich würden auf Online-Plattformen wie Facebook 10 bis 15 gefälschte Profile im Zusammenhang mit den Nockis erscheinen, berichtete er. Nach der Löschung dieser Profile würden neue erstellt. Bei Konzerten würden dann hoffnungsvolle Fans auftauchen, denen man erklären müsse, dass sie nicht mit Würcher in Kontakt gestanden hätten, sondern mit einem Betrüger, so Viertbauer. Auch andere Stars aus der Schlager- und Volksmusikszene seien von solchen Betrugsmaschen betroffen.
