Der britische Prinz Edward hat bei einem Besuch in Potsdam den deutsch-britischen Einsatz für Bildung und Versöhnung gewürdigt. Zum Abschluss seines Deutschland-Besuches sah er sich am Dienstag das Alexander Haus an, das frühere Sommerhaus des jüdischen Arztes Alfred Alexander, der 1936 vor den Nazis nach England floh und seine Familie nachholte. Er lobte die Arbeit eines Vereins, der sich seit 2013 um die Restaurierung des Hauses in Groß Glienicke kümmert und daraus einen Ort für Bildung und Versöhnung machen will. «Gut gemacht an alle, die dazu beigetragen haben, dieses fantastische Haus wieder zum Leben zu erwecken», sagte er.
Der jüngste Bruder von König Charles III. sprach mit Schülerinnen und Schülern des Hans-Carossa-Gymnasiums aus Berlin-Kladow, die sich mit dem Haus und seiner Geschichte befasst haben – und mit einem Buch darüber. Der britische Autor Thomas Harding – Vereinsvorsitzender und Urenkel des Sommerhaus-Erbauers Alexander – verarbeitete die Geschichte des Hauses und seiner Familie im Buch «Sommerhaus am See». Prinz Edward plauderte mit den Schülern und fragte einen Jungen, an was er sich aus dem Buch erinnern könne. In bestem Englisch berichtete der Zehnjährige von der Familie und dem Haus am See. Und Prinz Edward sprach auch über seine Schulzeit.
Der Herzog von Edinburgh war bei dem Besuch bester Laune und machte zwischendurch immer wieder Witzchen. Bevor er eine Ehrenplakette am Alexander Haus enthüllte, fragte er die Gäste: «Seid ihr bereit?» Er unterhielt sich mit zahlreichen Menschen, die sich für den Erhalt des Alexander Hauses eingesetzt haben. Ein Neubau für eine Begegnungsstätte ist geplant – unter Mitwirkung des Büros des britischen Stararchitekten David Chipperfield.
Prinz Edward stand bisher im Schatten seiner Brüder, seine Rolle wird nun aber wichtiger. Am Montag hatte er engagierte Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland mit dem «Duke Award» ausgezeichnet. Das internationale Jugendprogramm «Duke of Edinburgh’s International Award» soll Jugendliche und junge Erwachsene dazu motivieren, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das Programm unter der Schirmherrschaft des 59-Jährigen wurde von Edwards Vater Prinz Philip gegründet. Am Dienstag reiste er weiter nach Prag.