Zwei Gewinnerinnen: Frances McDormand (l) und Youn Yuh Jung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Chris Pizzello/Pool AP/dpa)

Ein Jahr nach dem Oscar-Erfolg des Films «Parasite» des südkoreanischen Regisseurs Bong Joon Ho hat die Auszeichnung seiner Landsfrau Youn Yuh Jung als beste Nebendarstellerin bei den Academy Awards erneut große Freude in ihrer Heimat ausgelöst.

Die Ehrung Youns habe den «Stolz der Südkoreaner auf ihre Kultur und Kunst» einmal mehr gestärkt, schrieb Staatspräsident Moon Jae In in einer Erklärung, die am Montag von seinem Büro in den Sozialen Medien veröffentlicht wurde. «Vor allem war es ein großer Trost für die Menschen, die wegen Covid-19 müde sind.»

Moon sprach von einer filmgeschichtlichen Bedeutung der Auszeichnung der 73-jährigen Youn, die als erste Südkoreanerin in den Darsteller-Kategorien einen Oscar gewann. Sie habe damit die Geschichte der «102-jährigen koreanischen Filmgeschichte durch Schauspielerei neu geschrieben». Der Film zeige zudem, das «wir alle eng miteinander verbunden sind, selbst wenn wir an verschiedenen Orten leben», schrieb der Staatschef in Anspielung an die Auswanderer-Geschichte, die in «Minari – Wo wir Wurzeln schlagen» erzählt wird. Youn spielt in dem Werk eine schlagfertige Großmutter.

In südkoreanischen Medien wurde Youns Oscar-Dekorierung ebenfalls als historisches Ereignis für den koreanischen Film gefeiert. «Damit hilft die Schauspielerin, das weltweite Prestige der koreanischen Filmindustrie sowie ihren persönlichen Ruhm zu erhöhen», kommentierte die Zeitung «The Korea Times». Der Koreanische Filmrat (Kofic) schrieb auf Facebook: «Wunderbar! Wunderbar!» Auch die US-Botschaft in Seoul gratulierte Youn.

Die Gesellschaftssatire «Parasite» hatte im vergangenen Jahr vier Oscars gewonnen: bester Film, bester fremdsprachiger Film, beste Regie und bestes Originaldrehbuch.

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