Die ZDF-Moderatorin Petra Gerster (66) hat sich für ihren Ruhestand so einiges vorgenommen. «Mit meinem Mann wieder ein Buch schreiben, danach kommt ein Welpe ins Haus», sagte die 66-Jährige der «Augsburger Allgemeinen» anlässlich ihrer letzten «heute»-Sendung an diesem Mittwoch.
«Ob es ein Schnauzer oder Terrier oder wieder ein Mischling wird, ist noch nicht ausdiskutiert.» Vor allem freue sie sich auf mehr Zeit mit ihrem Mann, dem Journalisten Christian Nürnberger. «Ich kann mir einfach keinen Menschen denken, mit dem ich lieber meine Zeit verbrächte», sagte Gerster.
Nachdem sie Anfang der achtziger Jahre ihren Mann per Zeitungsanzeige kennen gelernt habe, könne sie diese Methode auch noch im Internetzeitalter empfehlen. «Ein kleiner Text sagt – wenn er originell ist – jedenfalls mehr über einen Menschen aus als ein Foto, wie zum Beispiel bei Tinder», so Gerster. «Und wenn man sich – wie wir – erst mal lange Briefe schreibt, bevor man sich persönlich kennenlernt, kann das eine ganz solide Ausgangsbasis sein.»
Große Diskussion um das Gendersternchen
Die Moderatorin bekommt auch wütende Nachrichten, weil sie in der Nachrichtensendung gendert. «Vor allem ältere Männer regen sich sehr darüber auf», sagte sie den Zeitungen «Münchner Merkur» und «tz». «Von Jüngeren – Frauen wie Männern – kommt dagegen Zustimmung. Ich verstehe das Unbehagen sogar, denn wir sind mit unserer Sprache aufgewachsen und vertraut, jetzt fürchten manche, dass da alles umgekrempelt werden soll. Aber das passiert ja nicht. Der Genderstern ist nur ein winziges Zeichen, das dafür sorgt, dass Frauen, die bisher im männlichen Plural verschwanden, sichtbar werden.»
Seit Oktober spricht die 66-Jährige in ihren Moderationen eine Pause für ein sogenanntes Gendersternchen mit, sie spricht also etwa von «Zuschauer*innen» statt von «Zuschauern».
Die in Worms geborene Gerster arbeitet seit 1989 für das ZDF, viele Jahre lang war sie Redakteurin und Moderatorin beim Frauenjournal «ML Mona Lisa», seit 1998 führt sie durch die «heute»-Nachrichten.