Schweizer Autor Peter Bichsel verstorben
Der Schweizer Autor Peter Bichsel ist am 15. März verstorben, kurz vor seinem 90. Geburtstag. Er war bekannt für sein literarisches Engagement und seine politischen Äußerungen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: )

Der Schweizer Schriftsteller Peter Bichsel ist kurz vor seinem 90. Geburtstag am 15. März verstorben. Dies bestätigte sein Verlag Suhrkamp in Berlin. Bichsel war ein angesehenes Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und wurde für sein erzählerisches Talent und sein politisches Engagement bekannt.

Letzte Veröffentlichungen und Zitate

Im Februar gab Bichsel der Solothurner Zeitung ein Interview, in dem er sagte: „Ich sterbe gerne, das macht mir keine Schwierigkeiten.“ Zuletzt veröffentlichte er die Erzählbände „Die schöne Schwester Langeweile“ (2023) und „Im Winter muss mit Bananenbäumen etwas geschehen“ (2021).

Engagement und Auszeichnungen

1996 wurde Bichsel zum Mainzer Stadtschreiber ernannt, eine Auszeichnung, die ihm neben einem Preisgeld auch ein Jahr Wohnrecht im Stadtschreiberdomizil im Gutenberg-Museum einbrachte. Bekanntheit erlangte er 1964 mit seinem Erzählband „Eigentlich möchte Frau Blum den Milchmann kennenlernen“, der kürzlich in einer erweiterten Neuausgabe beim Suhrkamp-Verlag veröffentlicht wurde.

Bichsel war Mitglied der Gruppe 47, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg für die Aufklärung und Erziehung zur Demokratie einsetzte. Zudem arbeitete er als Redenschreiber für einen sozialdemokratischen Minister in der Schweiz und äußerte sich gegen ausländerfeindliche Kampagnen sowie zur Verschärfung des Asylrechts.

Literarische Beiträge und Lehrtätigkeit

Zu Beginn seiner Karriere war Bichsel Lehrer, bevor er ab 1968 zahlreiche Kolumnen für Publikationen wie die Weltwoche und den Tages-Anzeiger schrieb. Sein Nachruf in der Zeitung beschreibt ihn als jemanden, der die Welt mit Bonmots beschenkt hat, darunter der Satz: „Nichts langweilt mich weniger als das Nichtstun: dasitzen und sein.“

In den 70er und 80er Jahren war er Gastdozent an verschiedenen amerikanischen Universitäten sowie an der Universität Essen. Bichsel lebte in Solothurn, etwa 70 Kilometer südlich von Basel, wo er 1978 die Solothurner Literaturtage gründete, die jährlich zu Pfingsten Autoren, Verlage und Leser zusammenbringen.


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