Der deutsche Beitrag «Die Saat des heiligen Feigenbaums» hat den Oscar für den besten internationalen Film nicht gewonnen. Der Politthriller von Mohammad Rasoulof musste sich gegen den brasilianischen Film «Für immer hier» (Originaltitel: «I’m Still Here») von Walter Salles geschlagen geben. Diese Kategorie wurde früher oft als »Bester nicht-englischsprachiger Film« bezeichnet.
Rasoulofs Film behandelt die Massenproteste im Iran, die nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022 ausbrachen. Der Film wurde größtenteils in Deutschland produziert, was ihn für die Nominierung in diesem Jahr qualifizierte.
Nach Anklagen und einer drohenden Haftstrafe hatte Rasoulof im vergangenen Jahr den Iran verlassen und lebt nun in Hamburg.
Inhalt von «Für immer hier»
«Für immer hier» von Walter Salles thematisiert die verheerenden Folgen der brasilianischen Militärdiktatur in den 1970er Jahren. Die Geschichte fokussiert sich auf die Ehefrau und Mutter Eunice Pava (dargestellt von Fernanda Torres), die erleben muss, wie ihr Mann eines Tages ohne Vorwarnung von Regierungsbeamten mitgenommen wird. Sein Verschwinden zwingt Pava, zur erbitterten politischen Kämpferin zu werden, während sie gleichzeitig versucht, ihre Familie zusammenzuhalten. Der Film basiert auf wahren Ereignissen.