Der Dokumentarfilm «No Other Land», der von einem palästinensisch-israelischen Team produziert wurde, hat bei den Oscars einen Preis gewonnen. Der Film thematisiert die Vertreibung von palästinensischen Dörfern im Westjordanland. Die Regisseure Basel Adra und Yuval Abraham nutzten die Gelegenheit bei der Verleihung in Los Angeles, um auf die schwierige Situation in ihrer Heimat aufmerksam zu machen.
„«No Other Land» spiegelt die harte Realität wider, die wir seit Jahrzehnten ertragen und gegen die wir uns immer noch wehren“, erklärte Basel Adra. Er fügte hinzu, dass er kürzlich Vater geworden sei und hoffe, dass seine Tochter nicht das gleiche Leben führen müsse, wie er.
Der israelische Journalist Yuval Abraham, der ebenfalls an dem Film beteiligt war, betonte die Bedeutung einer gemeinsamen Stimme von Palästinensern und Israelis. Er forderte nationale Rechte für beide Völker und kritisierte die Außenpolitik der USA, ohne dabei Donald Trump direkt zu benennen. „Wir brauchen eine politische Lösung ohne ethnische Vorherrschaft, die die Rechte beider Völker respektiert“, sagte Abraham.
Der Film „No Other Land“, der auch von Rachel Szor und Hamdan Ballal mitproduziert wurde, behandelt die Vertreibung von Palästinensern in den Dörfern von Masafer Jatta, die südlich von Hebron im Westjordanland liegen.
Am Rande der Oscar-Verleihung fanden propalästinensische Proteste statt. Laut dem Branchenmagazin „Hollywood Reporter“ blockierten Demonstranten vor der Preisverleihung einige Straßen in der Nähe des Dolby Theatre. Der australisch-britische Schauspieler Guy Pearce trug auf dem roten Teppich einen Anstecker mit einer Friedenstaube, auf dem „Free Palestine“ stand.
In der Vergangenheit hatte der Film bereits den Dokumentarfilmpreis bei der Berlinale gewonnen. Zudem wurde er beim Europäischen Filmpreis als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet. Bei der Oscar-Verleihung sorgte er für Aufsehen, vor allem aufgrund der Kontroversen rund um Antisemitismusvorwürfe.