Die riesige Marmorkarte (Forma Urbis Romae) des antiken Roms im Archäologischen Park des Museums Monte Celio. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Gregorio Borgia/AP/dpa)

Italiens Hauptstadt hat ein neues Museum – eigens für die Reste einer riesigen Marmorkarte des antiken Roms, die seit vielen Jahrzehnten nicht mehr zu sehen waren. Im Museum der Forma Urbis– so der Name der Karte – in der Nähe des Kolosseums sind seit Freitag Fragmente eines monumentalen und recht genauen Stadtplans aus dem dritten Jahrhundert ausgestellt, der damals unter Kaiser Septimius Severus (145-211) angefertigt wurde.

Das gewaltige Original aus insgesamt 150 Marmorplatten war 13 Meter hoch und 18 Meter breit. Der Maßstab der Wiedergabe betrug 1:240. Im Mittelalter wurde der Plan, der Teil einer Tempelanlage war, zerstört. Bei Ausgrabungen wurden dann in den vergangenen Jahrhunderten immer wieder Reste davon entdeckt – insgesamt fast 1200 Fragmente, aber letztlich nur etwas mehr als ein Zehntel der ursprünglichen Karte. Erst 2014 brachten Archäologen wieder Fragmente ans Tageslicht.

Mit Hilfe von Computersimulationen wurde nun versucht, die wiedergefundenen Marmorteile auf einem neuen Plan möglichst genau an ihre alte Stelle zu bringen. Grundlage dafür ist eine Rom-Karte, die 1748 vom Landvermesser Giovanni Battista Nolli angefertigt wurde. Der Italiener gilt als Urheber des ersten genauen Stadtplans der Ewigen Stadt. Die Karte ist in dem neuen Museum im Fußboden untergebracht, so dass man darüber hinweg spazieren kann.

Zuletzt war ein größerer Teil der Marmorstücke für die Öffentlichkeit 1939 zu sehen. In den vergangenen Jahrzehnten lagerten sie in einem anderen Museum. Das neue Museum gehört zu einem archäologischen Park auf dem Celio, einem der sieben Hügel von Rom.

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