Nach Jahren der Sanierung hinter verschlossenen Türen ist die Neue Nationalgalerie in Berlin wieder Teil der Museumslandschaft. Der ikonische Bau von Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) wurde am Samstag mit einem Festakt wieder eröffnet.
Der Architekt schuf den prägnanten Bau aus Glas und Stahl Ende der 60er Jahre als Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) sprach von einem «glanzvollen Comeback als Pilgerstätte für Liebhaberinnen und Liebhaber moderner Kunst und als Bühne zeitgenössischer Künstler».
Das Team des britischen Stararchitekten David Chipperfield hatte das Museum von 2016 an bis auf den Grund saniert und für 140 Millionen Euro instandgesetzt. «Unsere Aufgabe war es, den Geist des Gebäudes wieder zu stärken», sagte Chipperfield. Die Sanierungsarbeit bleibe unsichtbar, «solange wir keinen Fehler machen». Joachim Jäger, Leiter der Neuen Nationalgalerie, sieht «auch nach der Sanierung das Visionäre des Gebäudes erhalten».
Für das Publikum öffnet die Neue Nationalgalerie an diesem Sonntag mit drei Ausstellungen. Mit «Die Kunst der Gesellschaft 1900-1945» lockt bis Juli 2023 eine Dauerausstellung mit zentralen Arbeiten aus der rund 1800 Werke umfassenden Sammlung der Nationalgalerie.
In der Haupthalle sind in der Ausstellung «Alexander Calder. Minimal/Maximal» bis zum 13. Februar Werke des US-amerikanischen Bildhauers zu sehen. Calder (1898-1976) ist mit dem Bau auch durch seine Arbeit «Têtes et Queue» von 1965 verbunden, die zur Eröffnung des Mies-Baus aufgestellt wurde und wieder auf der Terrasse des Museums zu finden ist. Mit «Rosa Barba. In a Perpetual Now» ist die dritte Ausstellung der in Berlin lebenden Künstlerin gewidmet.