Anke Engelke hat spätestens 2021 eindrücklich bewiesen, dass sie ziemlich stark sein kann in der schauspielerischen Darstellung einer Mutter: Im so kurzen wie leider wohl auch wegen Corona recht wenig beachteten Film «Mein Sohn» gibt sie die besorgte und mit einigen Geheimnissen ausgestattete Mutter eines so wilden wie rührenden Skateboard-Profis.
Nun darf die 1965 im kanadischen Montreal geborene Schauspielerin, Sängerin und Komikerin gleich acht Frauen verkörpern.
Eigenwillige Versuchsanordnung
Der als eine Art Experiment angelegte Film (man beachte das geschmackvolle Plakat dazu) siedelt irgendwo in dem ja nicht ganz genau abgesteckten Grenzgebiet zwischen Dokumentation und Spielfilm. Es geht um die Rollen, die Frauen und Mütter in unserer Gesellschaft innehaben, um das komplexe Thema Mutterschaft.
Der von Regisseurin Carolin Schmitz verantwortete Film erzählt dabei nicht nur von den Zweifeln, sondern auch von den mit dem Mutterdasein einhergehenden schönen Momenten. Nicht nur von Macht, sondern auch von Ohnmacht, von Ärger und Wut, von Zuneigung und Liebe.
Acht Frauen sind es, zwischen 30 und 75 Jahre alt, die in diesem Film aus ihrem Leben berichten. Der besondere Kniff dieser höchst eigenwilligen Versuchsanordnung: Auch wenn wir immer Anke Engelke im Film-Bild sehen und es ihr Mund ist, der sich bewegt, so hören wir aus diesem doch die Originalstimmen besagter acht Frauen. «Die Schauspielerin», so heißt es in der Ankündigung des Films auf der Verleihseite, «integriert die Berichte der Frauen in die lakonische Erzählung über das alltägliche Leben einer Frau und Mutter».