Marianne Rosenberg feiert 70. Geburtstag und 50 Jahre „Er gehört zu mir“
Marianne Rosenberg wird 70 und ihr Hit "Er gehört zu mir" feiert 50 Jahre. Ein Blick auf die Karriere der Sängerin und die Bedeutung ihrer Musik. (Urheber/Quelle/Verbreiter: )

Marianne Rosenberg begeht in diesem Jahr ein bemerkenswertes Jubiläum: Neben ihrem 70. Geburtstag feiert sie auch 50 Jahre ihres bekannten Hits „Er gehört zu mir“. Dieses Lied hat sie nicht nur zu einer bekannten Sängerin gemacht, sondern auch zu einer Ikone der queeren Community. Zudem kann die Künstlerin auf 55 Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken.

„Ich habe viel zu feiern. Das ist vollkommen verrückt“, äußerte sie gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und blickte auf die bevorstehenden Jubiläen. Heute, am 10. März, steht jedoch zunächst ihr runder Geburtstag im Mittelpunkt. Rosenberg zeigt sich gelassen angesichts des Alters.

„Ich setze mich nicht unbedingt damit auseinander, dass die Zeit vergeht. Zeit vergeht ja auch nicht. Wir vergehen“, erklärt sie. Sie habe kein Problem damit, älter zu werden, bemerkt jedoch, dass die Gesellschaft das Thema Aging oft ausblendet. „Eigentlich sperrt die Gesellschaft solche Dinge wie das Älterwerden aus“, sagt Rosenberg und ergänzt, dass viele nicht altern wollen, aber auch nicht früh sterben möchten.

Rosenberg ist eine feste Größe in der deutschen Musikszene. Ihre Karriere begann, als sie bei einem Nachwuchswettbewerb entdeckt wurde. Bereits als Teenager erzielte sie mit „Mister Paul McCartney“ ihren ersten Hit. In den 1970er Jahren folgten weitere Erfolge mit Songs wie „Marleen“, „Ich bin wie Du“ und „Liebe kann so wehtun“. Diese eingängigen Melodien machten sie zu einer der bekanntesten Schlagersängerinnen Deutschlands.

Trotz ihres Erfolgs in den 70er Jahren betont die Tochter des Auschwitz-Überlebenden Otto Rosenberg, dass sie zu Beginn ihrer Karriere oft fremdbestimmt war. „Ich konnte mich nicht einbringen, ich habe nichts erfunden, bis hin zur Kleidung“, erinnert sie sich. Heute sieht sie, dass neue Künstlerinnen, wie Shirin David im Hip-Hop, viel mehr Freiraum haben und als „Powerfrauen“ gelten.

In den 80er Jahren wollte sie aus den Plattenverträgen ausbrechen, um ihre Kreativität auszuleben. Auf Instagram nimmt sie ihre Follower mit auf eine Zeitreise durch ihr Leben und teilt dabei alte Titelbilder der „Bravo“, auf denen sie abgebildet ist. „Ich wollte nicht mehr dieses Mädchen sein, das so lieb von den Plakatwänden lächelte“, sagt sie.

Seither hat sie sich in verschiedenen Musikrichtungen ausprobiert, darunter Rock, Chanson und Techno. Ihr Album zu ihrem 50. Bühnenjubiläum, das sie mit ihrem Sohn Max produzierte, erreichte 2020 Platz 1 der deutschen Charts.

Ihr aktuelles Album „Bunter Planet“ wird am 14. März, kurz nach ihrem Geburtstag, veröffentlicht. Eine Jubiläumsedition des Albums enthält unter anderem eine Balladenversion von „Er gehört zu mir“ im Duett mit der ESC-Siegerin Conchita Wurst. Dieser Hit, der in den 70er Jahren entstand, gilt für viele in der queeren Community als Hymne der sozialen Emanzipation.

„Zu dieser Zeit war das alles andere als akzeptiert, und das war so ein Mega-Hit, dass alle Männer das singen konnten, was sie gefühlt haben, ohne dass sie sich outen mussten“, erklärte Conchita Wurst in der Vox-Sendung „Sing meinen Schlager“. Sie dankte Rosenberg für ihren Beitrag zur queeren Community, da sie einen wichtigen Platz in der deutschen Musikszene eingenommen hat.

„Er gehört zu mir“ wurde ursprünglich im April 1975 veröffentlicht und hat mit seinen eingängigen Zeilen Kultstatus erreicht. Obwohl der Song von Männern geschrieben wurde, hatte Rosenberg nicht an einen Mann gedacht, sondern an Lieder von Künstlerinnen wie Gloria Gaynor. „Ich wollte so eine Musik wie Gloria Gaynor, Diana Ross und The Three Degrees machen“, sagt sie.

Im November wird Rosenberg mit „Bunter Planet“ auf Club-Tour gehen. „Na ja, was soll ich sagen? Rod Stewart ist gerade 80 geworden und geht auf Tour. Ich sage also dann: Jetzt erst recht“, schließt sie.


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