Schluss mit Schwimmen auf der Außenalster: Zahlreiche Hamburger Alsterschwäne sind am Dienstag wie geplant in ihr Winterquartier umgezogen.
Der Schwanenvater Olaf Nieß und sein Team haben einen Teil der Tiere am Mittag an der Rathausschleuse der Hansestadt eingesammelt und mit dem Boot zu ihrem Winterquartier gefahren. Wie auch schon im vergangenen Jahr müssen die Mitarbeiter viele der restlichen Höckerschwäne zudem in ihren weiter entfernten Brutplätzen suchen.
Der Grund dafür ist, dass die zunehmende Zahl an Wassersportlern im Frühjahr und Sommer die Wasservögel aus ihren angestammten Brutplätzen vertrieben hat. Sie sind deshalb ins Alstergebiet und in die Kanäle ausgewichen. «Die Nutzung war in diesem Jahr nicht so intensiv wie im ersten Corona-Jahr. Aber die Gewässer sind schon intensiv genutzt worden. Und es gab deshalb durchaus auch Einbrüche bei den Nachwuchs-Zahlen», sagte Schwanenvater Nieß der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Konkrete Zahlen nannte er nicht.
Weil im Norden erneut die Vogelgrippe kursiert, müssen die Alsterschwäne wieder in einem Zelt den Winter verbringen. So sollen sie vor anderen Tieren und damit vor einer Übertragung der Geflügelpest geschützt werden. Erst am Montag war bei einer toten Möwe der erste Fall in Hamburg bestätigt worden.
Das Winterquartier ist etwa 500 Quadratmeter groß und am Eppendorfer Mühlenteich. In dem mit Stroh ausgelegten Zelt befindet sich den Angaben zufolge zusätzlich ein kleiner Teich, in dem die Schwäne baden, fressen und gründeln können.
Das Hamburger Schwanenwesen hat eine jahrhundertelange Tradition. Das Amt des Schwanenvaters gibt es seit 1674. Die Schwäne gelten als eines der Wahrzeichen der Hansestadt. Derzeit schwimmen rund 120 Höckerschwäne auf der Außenalster und ihren Gewässern.