Bei einer Konferenz zur 50-Jahr-Feier der Unesco-Welterbekonvention haben sich Fachleute im griechischen Delphi mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die schützenswerten Stätten beschäftigt. Der Klimawandel sei zur Bedrohung Nummer eins für natürliche Welterbestätten wie Korallenriffe und Gletscher geworden, teilte die Organisation mit. Bis zum Jahr 2100 könnte die Hälfte von ihnen verschwunden sein.
Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis verwies bei der Eröffnung der Veranstaltung auf die verheerenden Brände, die in Griechenland zunehmend auch Weltkulturerbe wie etwa das antike Olympia bedrohten.
Erst in diesem Jahr brannte es in der Nähe von Delphi, dort fiel ein Hain mit bis zu 2000 Jahre alten Olivenbäumen den Flammen zum Opfer. Mitsotakis forderte, der Schutz der Stätten müsse mit Naturschutz einhergehen.
51 Stätten in Deutschland
Neben dem Klimawandel beschäftigten sich die Experten auch mit der Belastung durch zunehmende Urbanisierung, Massentourismus und kriegerische Konflikte. Alle Welterbestätten müssten besser geschützt werden, hieß es.
Seit der Gründung des Unesco-Welterbes sind 194 Staaten beigetreten. In 167 Ländern weltweit gibt es mittlerweile 1154 Stätten, davon 51 in Deutschland. Bei einem Großteil handelt es sich um Kulturdenkmäler wie etwa das antike Heiligtum von Delphi, die ägyptischen Pyramiden von Gizeh und die Chinesische Mauer – in Deutschland sind Stätten wie der Aachener Dom und die Essener Zeche Zollverein dabei.
Zu den den rund 220 Naturerbestätten gehören unter anderem der norwegische Geriangerfjord, das Great Barrier Reef in Australien, zahlreiche Nationalparks in Afrika und in Deutschland das Wattenmeer, alte Buchenwälder sowie die Grube Messel bei Darmstadt als bedeutende Fossilienfundstätte.
Am 16. November 1972 verabschiedete die Staatengemeinschaft ihr Übereinkommen zum Schutz des Natur- und Kulturerbes der Welt.
Den Anstoß für die Verabschiedung der Unesco-Welterbekonvention vor 50 Jahren gab der Bau des ägyptischen Assuan-Staudamms in den 60er Jahren, der den Tempel von Abu Simbel zu überfluten drohte.