Gérard Depardieu, der bekannte französische Schauspieler, muss sich in einem Prozess wegen sexueller Übergriffe verantworten. Der Fall, der bereits aufgrund gesundheitlicher Probleme verschoben wurde, verspricht brisant zu werden. Der Prozess findet am Montag vor dem Strafgericht in Paris statt und dauert zwei Tage.
Depardieu, 76 Jahre alt, sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber. Zwei Frauen haben ihn beschuldigt, sie während der Dreharbeiten zu dem Film «Les volets verts» (Die grünen Fensterläden) im Jahr 2021 gegen ihren Willen an intimen Stellen berührt zu haben. Die erste Klägerin, eine Dekorateurin, berichtet, dass Depardieu sie in einem Korridor festgehalten und obszöne Bemerkungen gemacht haben soll. Im Februar 2024 reichte sie Klage wegen sexueller Übergriffe, Belästigung und sexistischer Beleidigungen ein. Die zweite Klägerin, eine Regieassistentin, wirft ihm ähnliche Vorwürfe vor und hat ihn im März 2024 angezeigt.
Das Verfahren musste zuletzt aus gesundheitlichen Gründen verschoben werden. Depardieu hat gesundheitliche Probleme, darunter Diabetes und einen vierfachen Bypass. Das Gericht hat entschieden, dass die Verhandlungstage nicht länger als sechs Stunden dauern dürfen und durch 15-minütige Pausen unterbrochen werden müssen.
Zur Verteidigung hat sich Depardieu den bekannten Strafverteidiger Jérémie Assous engagiert. Assous hat sich in der Vergangenheit durch spektakuläre Fälle einen Namen gemacht und argumentiert, dass die Vorwürfe gegen Depardieu «völlig erfunden» seien. Er verweist darauf, dass es keine direkten Zeugen für die angeblichen Vorfälle gebe.
Die Vorwürfe gegen Depardieu sind nicht neu. Bereits 2018 hatte die Schauspielerin Charlotte Arnould ihn verklagt, und seit 2020 wird in diesem Fall ermittelt. Arnould behauptet, dass Depardieu sich ihr zweimal vergangen habe.
Sollte Depardieu schuldig gesprochen werden, drohen ihm laut Pariser Staatsanwaltschaft Strafen von bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug und zusätzlich eine Geldstrafe von bis zu 75.000 Euro.