Das am Fluss Chao Phraya in Thailand gelegene, überflutete "Chaopraya Antique Café". (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sakchai Lalit/AP/dpa)

In Thailand ist Regenzeit – auch der mächtige Fluss Chao Phraya trägt Hochwasser. Ein kreativer Restaurantbesitzer – mit Lokal direkt am Ufer – hat aus der Not eine Tugend gemacht: Er lässt die Holztische und -stühle einfach in den Fluten stehen und bietet seinen Gästen Schlemmen im Wasserbad.

Die Idee ist derzeit der Renner in Nonthaburi – nördlich von Bangkok. «Wir haben 14 Tische und sind ständig voll besetzt», sagt Titiporn Jutimanon, Chef des «Chaopraya Antique Cafe», im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

Wie kam es zu der Idee? «Vor ein paar Tagen, als einige Kunden gerade beim Essen waren, ist das Wasser plötzlich gestiegen. Die Leute hat es nicht gekümmert, sie haben einfach weitergegessen», so Jutimanon. Einige hätten Fotos und Videos des skurrilen Szenarios gemacht und in sozialen Netzwerken gepostet. «Von da an war es ein Selbstläufer.»

Da es sich um ein altes Gebäude handele, leide die Struktur sehr aber unter den Wassermassen. «Wir müssen jeden Tag alles reinigen und Schäden reparieren, so dass für die Kunden Sauberkeit und Sicherheit gewährleistet sind.» Profit mache er wegen der Instandhaltungskosten jedoch nicht – trotz des brummenden Geschäfts. Aber die Gäste seien begeistert vom Ambiente. «Sie lieben es einfach. Und wir bedienen sie gerne.»

Die Situation ändert sich derweil fast stündlich – auch für die Kunden. «Am Mittag stand uns das Wasser bis zu den Knien, am Abend bis zur Hüfte.» Wenn das Wasser höher als die Tische steigt, muss der Service ausgesetzt werden.

Auch wenn es in der Regenzeit immer wieder zu Überschwemmungen in Thailand kommt, sei die derzeitige Situation doch ungewöhnlich, sagt Jutimanon. Das Ganze sei letztlich eine Naturkatastrophe. «Es ist etwas, das wir akzeptieren und dem wir uns stellen müssen. Aber wir haben Glück, dass unsere Kunden trotz der Krise ihren Besuch bei uns als Freude empfinden.»

Das Wasserspektakel könnte bald ein Ende haben, glaubt der Lokalchef: Bereits in einer Woche werde der Pegel des Chao Phraya wahrscheinlich gesunken sein – und die Menschen könnten wieder trockenen Fußes essen.

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