Die französische Filmlegende Jean-Louis Trintignant ist tot.
Der Charakterdarsteller, der mit «Und immer lockt das Weib» an der Seite von Brigitte Bardot seinen Durchbruch schaffte, ist im Alter von 91 Jahren gestorben, wie die Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Verweis auf eine Mitteilung der Ehefrau des Schauspielers berichtete.
Trintignant hat in mehr als 140 Film- und Fernsehrollen mitgewirkt, darunter in «Ein Mann und eine Frau», «Meine Nacht bei Maud» und «Drei Farben: Rot», die ihn international zum Star machten.
Trintignant arbeitete mit den Größten des Filmgeschäfts zusammen. Mit Costa-Gavras drehte er den Politthriller «Z». Seine Rolle als Untersuchungsrichter brachte ihm 1969 auf den Filmfestspielen in Cannes die Auszeichnung als bester Schauspieler ein. Es folgten der «Lügner» von Alain Robbe-Grillet, «Der große Irrtum» von Bernardo Bertolucci oder «Das wilde Schaf» mit Romy Schneider, in dem er einen Frauenverführer verkörpert.
Mit «bestem Regisseur der Welt»
Michael Haneke holte Trintignant nach mehrjähriger Pause wieder zum Film. In «Liebe» aus dem Jahr 2012 spielt er einen Rentner, der seine nach einem Schlaganfall ans Bett gebundene Frau vom Leiden erlöst. Erneut mit Haneke, den er für den besten Regisseur der Welt hielt, drehte er «Happy End» aus dem Jahr 2017.
Trintignant wurde am 11. Dezember 1930 in Piolenc in Südfrankreich als Sohn einer wohlsituierten Industriellenfamilie geboren. Seine Karriere begann er zunächst im Theater, dem er zeitlebens treu blieb. Der Schauspieler war zweimal verheiratet. Im Jahr 2003 wurde seine Tochter Marie aus seiner zweiten Ehe mit der Regisseurin Nadine Trintignant bei Dreharbeiten von ihrem Freund, dem Sänger Bertrand Cantat, im Streit erschlagen.