Filmfestival Max Ophüls Preis gestartet
Die Trophäen stehen bereit: 57 Beiträge bewerben sich beim 46. Filmfestival Max Ophüls Preis um die begehrten Auszeichnungen und Preisgelder. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Oliver Dietze/dpa)

Das 46. Filmfestival Max Ophüls Preis (MOP) ist am Abend in Saarbrücken eröffnet worden. Es gilt als wichtigste Festivalwoche für den deutschsprachigen Film und steht für die Entdeckung von Talenten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. In diesem Jahr werden in 9 Spielstätten in Saarbrücken und im Saarland insgesamt 151 Filme in 234 Vorstellungen präsentiert. 

Zum Festival-Auftakt wurde zeitgleich in fünf Kinosälen in Saarbrücken, in drei Kinos in Bous, St. Ingbert und Saarlouis sowie per Live-Stream die Politsatire «Muxmäuschenstillˣ» von Jan Henrik Stahlberg gezeigt. Der Film, der am 1. Mai bundesweit im Kino startet, setzt sich den Angaben nach auf subtile, humorvolle und zugleich schonungslose Weise mit den Mechanismen der Parteienpolitik und dem gegenwärtigen Populismus auseinander.

Regisseur und Schauspieler Stahlberg, der in der Hauptrolle des Mux selbst die zentrale Figur übernimmt, kam mit seinem Team und einigen Schauspielerinnen und Schauspielern persönlich zur Vorstellung. Zudem hatten sich zur Eröffnung des Festivals als prominente Jury-Mitglieder die Schauspielerinnen Sibel Kekilli und Lorna Ishema angesagt. 

Rehlinger: «Filme, die unterhalten und fordern»

«Das Max-Ophüls-Festival greift auch in diesem Jahr gesellschaftlich relevante Themen auf und gibt Filmen eine Leinwand, die uns unterhalten wollen, aber die uns auch fordern», sagte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD). «Uns erwarten in dieser Woche mutige Beiträge junger Filmschaffender: Keine Hassbotschaften. Kein Spalten. Sondern viele, auch sehr politische Filme, die zum Nachdenken und zum gesellschaftlichen Gespräch anregen.» 

Um die Auszeichnungen in den vier Wettbewerbskategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm bewerben sich bis zur Preisverleihung am Samstag 57 Filme, darunter 38 Uraufführungen. Die Inhalte reichen von Familie, Trauer, Verlust und Tod bis zu den Schwerpunkten Female Empowerment, Männlichkeitsbilder, queere Identitäten und Liebe sowie Aspekte des magischen Realismus. Deutlich weniger Beiträge als im Vorjahr gibt es nach Angaben von Programmleiterin Theresa Winkler zu den Themen Flucht, Migration und Krieg.

Premiere bei den Preisen 

Auf die Gewinner des Wettbewerbs warten 19 Preise im Wert von insgesamt 128.500 Euro. Dazu zählt erstmals ein neuer und mit 10.000 Euro dotierter Preis zum «Treatment Development», der in Zusammenarbeit mit dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel ins Leben gerufen wurde. Er fördert die Recherche und Stoffentwicklung für einen abendfüllenden Debütfilm. 

Für Festival-Leiterin Svenja Böttger ist einer der Höhepunkt der Festival-Woche der Besuch des Tribute-Gastes Christian Petzold, ein Regisseur und Drehbuch-Autor, dessen Werk eine wichtige Rolle im deutschsprachigen Kino spiele. Zudem freue sie sich darauf, «eine ganze Woche lang die Talente des deutschsprachigen Films zu feiern und ihre kreativen Visionen mit Publikum und Fachwelt zu teilen».

Das Gesamtbudget der Veranstaltung liegt mit 1,6 Millionen Euro etwas über dem Niveau des Vorjahres. Zu den größten Förderern zählen neben zahlreichen Sponsoren die Landeshauptstadt Saarbrücken und das Land.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten,

Von