Rammstein Frontsänger Till Lindemann (r) feuert auf der Bühne mit einem Flammenwerfer auf Band-Mitglied Christian Lorenz (l) während des Titels «Mein Teil» im Rahmen ihrer Deutschland-Tournee mit dem neuen Album «Zeit». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Malte Krudewig/dpa)

Aus der Nische auf die große Bühne: Der Outdoor-Abenteurer Fritz Meinecke aus Magdeburg hat mit seinem Projekt «7 vs. Wild» den Platz des erfolgreichsten «Top Trending Video» in den Youtube-Charts 2022 erobert. Die Realityshow sei die reichweitenstärksten Serie, die von einem deutschen Creator erfunden und organisiert wurde, teilte Youtube am Donnerstag in Berlin mit.

Als Abräumer erwies sich vor allem die zweite von bislang acht veröffentlichen Episoden. In der Folge filmen sich zwei Frauen und fünf Männer selbst dabei, wie sie nach ihrem Abwurf aus einem Hubschrauber ins Meer am plastikvermüllten und verdreckten Ufer der Insel von Panama anlanden und sich sieben Tage lang in der Wildnis durchschlagen müssen.

Im Vorjahr hatte noch der Youtuber Rezo mit zwei Politik-Videos die Youtube-Bestenliste dominiert. Er taucht in diesem Jahr in den Top 5 nicht mehr auf. An der Tatsache, dass politische oder wissenschaftliche Themen in diesem Jahr nicht so oft geklickt wurden, spiegelt sich nach Einschätzung von Youtube auch ein gesteigertes Unterhaltungsbedürfnis der Zielgruppen nach den herausfordernden Pandemie-Jahren wider.

Streit im Boxkampf ausgetragen

Auf Platz 2 der «Top Trending Videos 2022» landet ein inszenierter «Beef», also ein Streit, zwischen den beiden Youtubern Leon Machère und Standart Skill, der live in einem Boxkampf ausgetragen wurde. Machère erlitt zwar beim technischen Knockout in der vierten Runde eine Rippenprellung, konnte sich aber über hohe Abrufzahlen freuen. In der Spitze schauten mehr als 7 Millionen Zuschauer auf Youtube zu. Der Google-Videodienst wertete den Kampf als Beweis, dass Youtube als Ausstrahlungsplattform für Live-Events absolut relevant sei.

Bei den meistgesehenen Musikvideos 2022 in Deutschland steht in diesem Jahr der Berliner Rapper Luciano an der Spitze. Mit seinem Song «Beautiful Girl» landete Luciano nicht nur bei Streamingdiensten wie Spotify, Apple Music und Deezer einen Hit, sondern eroberte Platz 1 bei Youtube. Die nachfolgenden Top-Plätze eroberten Twenty4Tim mit «Bling Bling» und Rammstein mit «Dicke Titten». Insgesamt schaffte es die umstrittene Band Rammstein gleich dreimal unter die Top 10; auf die Plätze drei, sieben und zehn.

Den Titel «Top-Creator:in des Jahres» gewann Leeroy Matata mit mittlerweile mehr als 2,4 Millionen Abonnenten. Der im Rollstuhl sitzende Influencer interviewt auf seinem Kanal «Leeroy will’s wissen!» interessante Menschen. Seit gut zwei Jahren gehört der Kanal zu «funk», dem Content-Netzwerk von ARD und ZDF.

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