Andreas Pietschmann spielt Eryk Larsen in der Netflix-Serie «1899». (Urheber/Quelle/Verbreiter: Netflix/dpa)

Ein Schiff auf hoher See, das seit vier Monaten verschollen ist und nun ohne Passagiere geisterhaft übers Meer treibt: Die ersten beiden Folgen der Serie «1899», dem neuen Projekt von Jantje Friese (Drehbuch) und Baran bo Odar (Regie), versprechen mysteriöse Geschehnisse, geheimnisvolle Charaktere und unheilvolle Symbolik.

Es ist jene Mischung, mit der dem Duo bereits durch die Serie «Dark» ein weltweiter Erfolg gelang. Und auch bei der Weltpremiere von «1899» beim 47. Toronto International Film Festival (TIFF) wurden die Filmemacher dafür am Dienstagabend (Ortszeit) vom Publikum gefeiert. «Wir sind ehrlich gesagt ganz schön nervös, auch wenn wir drei Staffeln «Dark» hinter uns haben. Das hier fühlt sich sehr frisch für uns an. Es ist unser Baby», sagte Odar in Toronto.

Gezeigt wurden die ersten beiden Folgen der achtteiligen Serie, die bereits nach wenigen Minuten eine starke Sogwirkung entwickelt. An Bord eines Auswandererschiffs von Europa nach New York Ende des 19. Jahrhunderts befindet sich eine bunt gemischte Gruppe von Passagieren mit unterschiedlichen Nationalitäten, persönlichen Geschichten und belastenden Vergangenheiten. Alle hoffen aus eigenen Beweggründen, in Richtung Freiheit zu gleiten.

Doch als die Crew auf offenem Meer das seit vier Monaten verschollene Schiff Prometheus entdeckt, nimmt die Reise eine unerwartete, dunkle Wendung – und alles schippert einem albtraumhaften Rätsel entgegen. Wo ist die Prometheus gewesen? Wo sind all die Passagiere des Schiffs? Und was hat es mit den pyramidenähnlichen Symbolen auf sich?

Gejagt von der schmerzhaften Vergangenheit

Mit ihrer Mischung aus bedrückenden, schattenhaften Bildern und mysteriösen Zeichen, bewegen sich Friese und Odar in vertrauten Gewässern. «Wir versuchen immer, eine Geschichte auf mehreren Ebenen zu erzählen und kreieren viele Objekte und Symbole, die mit den Figuren verbunden sind», sagte Friese. Hauptfigur auf dem neuen Spielbrett des Mystery-Duos ist Andreas Pietschmann als Kapitän des Schiffes, dessen eigene dunkle Geheimnisse sich in realistischen Alpträumen entladen. «Ich habe innerlich getanzt als der Anruf kam, dass wir wieder zusammenarbeiten», sagte Pietschmann, der bereits in «Dark» eine Hauptrolle gespielt hat.

Gemeinsam mit der Passagierin Maura Franklin (Emily Beecham), die von ihrer eigenen schmerzhaften Vergangenheit gejagt wird, versucht er dem Rätsel der Prometheus auf den Grund zu gehen. «Maura hat viele Schichten und trägt jede Menge Widersprüchlichkeiten in sich, das macht sie so spannend», so Beecham.

Im internationalen Ensemble sind unter anderem Schauspieler aus Spanien, Portugal, Dänemark oder Hong Kong vertreten. Der Cast spricht in der jeweiligen Muttersprache. «Wir fühlen uns als Weltbürger, und wollten dieses Gefühl zurückbringen und mit Menschen aus der ganzen Welt zusammenarbeiten», sagte Friese. Diese Botschaft liege den beiden im wahren Leben genauso am Herzen, wie komplexe Verstrickungen auf der Leinwand.

Die Mystery-Thrillerserie «1899» soll Ende 2022 bei Netflix verfügbar sein.

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