Dimitrij Schaad (r) als Marc-Uwe und das Känguru in «Die Känguru-Verschwörung». (Urheber/Quelle/Verbreiter: -/X Verleih/dpa)

Das kultigste Känguru Deutschlands hüpft zurück auf die Kinoleinwände. Schrecklich-komisch, manchmal auch ein wenig albern, aber auch herzerfrischend begibt sich das Beuteltier zusammen mit WG-Mitbewohner Marc-Uwe (Dimitrij Schaad) auf ein neues Abenteuer.

Mit seiner vorlauten und direkten Art, die vor allem die jungen Kino-Besucher begeistern dürfte, ist das Beuteltier auch in dem neuen Film «Die Känguru-Verschwörung» der Sympathieträger schlechthin.

Zusammen mit Kleinkünstler Marc-Uwe bildet das Känguru nicht nur eine WG, sondern auch ein Traumduo. Doch auch dieses Mal spielen die beiden während ihres Abenteuers mit dem Feuer und riskieren auf einem Roadtrip sogar ihr Leben – nicht zuletzt wegen ihres offenen Mundwerks.

Wie bekehrt man Verschwörungstheoretiker?

Das Thema in dem Film könnte kaum aktueller sein: Es geht um die Klimakrise. Auf ihrer Reise legen sich das Känguru und Marc-Uwe mit Klimawandelleugnern an und lassen sich auf eine gewagte Wette mit Maria (Rosalie Thomass) ein. Sie sollen die Mutter von Maria bekehren, die unter die Verschwörungstheoretiker gegangen ist. Schaffen sie das, bekommt Marc-Uwe ein Date mit Maria. Schaffen sie es nicht, gibt es keine Verabredung – außerdem verlieren sie ihre Wohnung.

Das Känguru und sein WG-Mitbewohner versuchen also, Mutter Lisbeth Schlabotnik (Petra Kleinert) mit Argumenten eines Besseren zu belehren – oder wie es Känguru-Erfinder Marc-Uwe Kling ausdrückt: Sie versuchen «eine Klimawandelleugnerin aus dem Kaninchenbau zu ziehen.»

Der Film bewegt sich auf einem schmalen Grat zwischen Wirklichkeit und Fiktion. So ist ein Datingportal für Querdenker keine neue Erfindung, der Titel «WAHRHEITSLIEBE.INFO» ist aber ausgedacht.

Lächerlichmachen kann heilsam sein

Teilweise ernsthaft, teils auch zynisch und mit einem Hauch von Parodie rückt der Film den Klimawandel und seine Leugner in den Fokus. «“Die Känguru-Verschwörung“ wird sehr wahrscheinlich niemanden aus dem Wunderland zurückholen», sagt Marc-Uwe Kling. «Aber laut Studien, von denen ich einfach behaupte, dass es sie gibt, weil mir mal jemand davon erzählt hat, kann das Lächerlichmachen durchaus Leute, die schon am Kaninchenbau stehen, davon abhalten hineinzuspringen.»

Ganz besonders geraten das Känguru und Marc-Uwe mit Bösewicht und Verschwörungs-Guru Adam Krieger (Benno Fürmann) und seinen fanatischen Anhängern aneinander. Sie sind der Ansicht, dass Kängurus im Geheimen seit Jahrhunderten die Fäden ziehen.

Das kommunistische Känguru mit Hang zur Anarchie ist seit mehr als zehn Jahren berühmt. Erst schrieb Autor Kling vier Bücher, dann kamen die «Känguru-Chroniken» 2020 erstmals ins Kino. Wegen der Corona-Einschränkungen wurde der Erfolg des Films aber schnell ausgebremst.

Jetzt folgt die Fortsetzung, die ab dem 25. August auf den Leinwänden zu sehen ist. Die Handlung ist zwar weitestgehend vorhersehbar, aber wie schon der Vorgänger überzeugt die Komödie mit ihrem Wortwitz. Im Gegensatz zu den «Känguru-Chroniken» bilden die Bücher keine Vorlage für den neuen Streifen. Stattdessen wird eine neue Geschichte erzählt.

Bei dem Film führte Kling an der Seite von Alexander Berner erstmals auch Regie. Besonders freuen dürfen sich alle Känguru-Fans auf die unverwechselbare Stimme, die der gebürtige Stuttgarter dem Beuteltier wieder verleiht.

Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten, Von Christian Johner, dpa

Von