Star-Regisseur Francis Ford Coppola (85), bekannt für seine wegweisenden Filme wie «Apocalypse Now» und «Der Pate», hat einen Preis gewonnen, den sich normalerweise niemand wünscht. Die Verleiher der «Goldenen Himbeeren» oder «Razzies» ernannten Coppola für sein Science-Fiction-Epos «Megalopolis» zum schlechtesten Regisseur. Trotz dieser Auszeichnung zeigte sich der Filmemacher erfreut.
Coppola sieht es als eine Ehre
Auf Instagram erklärte Coppola, dass es für ihn eine Ehre sei, in einer Zeit, in der nur wenige den Mut haben, gegen die vorherrschenden Trends im Filmemachen anzutreten. Er dankte seinen Kollegen aus «Megalopolis», die gemeinsam ein «Kunstwerk» geschaffen hätten. Coppola betonte, dass es bei Kassenerfolgen oft nur um Geld gehe und dass Themen wie Krieg, Dummheit und Politik keinen echten Platz in der Zukunft des Films haben sollten.
Das kostspielige Epos, in dem Adam Driver einen visionären Erfinder in der futuristischen Stadt New Rome spielt, wurde von zahlreichen Kritikern als überladen kritisiert und floppte an den Kinokassen.
Preise für weitere Stars
Die Razzies verliehen zudem den Oscar-Preisträger Jon Voight (86), dem Vater von Angelina Jolie, den Preis für «Schlechtester Nebendarsteller» für vier Filme, darunter «Megalopolis», «Reagan» und «Shadow Land». In einer offiziellen Mitteilung äußerten die Verleiher ihre Bewunderung für Coppolas Mut und seinen Sinn für Humor, indem er den Schmähpreis annahm.
Häufig äußern sich Nominierte und Empfänger nicht zu den Spottpreisen, die in den letzten Jahren nur online angekündigt wurden. In der Vergangenheit fanden in Hollywood kleine Zeremonien statt, an denen die Stars normalerweise nicht teilnahmen. Ausnahmen bildeten Halle Berry, die 2005 für «Catwoman» und Sandra Bullock, die 2010 für «Verrückt nach Steve» den Preis persönlich entgegennahmen.
Die großen Verlierer der Razzies
Bei den diesjährigen Razzies war die Superheldinnen-Saga «Madame Web» der große Abräumer mit drei Auszeichnungen, darunter «Schlechtester Film», für das Drehbuch und für die Hauptdarstellerin Dakota Johnson. Der Musical-Thriller «Joker: Folie a Deux» erhielt zwei Preise, darunter für das schlechteste Leinwandpaar, bestehend aus den beiden Oscar-Preisträgern Lady Gaga und Joaquin Phoenix, sowie für die schlechteste Fortsetzung.
Die «Razzies», die 1980 von dem Cineasten John Wilson als Gegenstück zur glanzvollen Oscar-Verleihung ins Leben gerufen wurden, basieren auf den Stimmen von über 1.200 Mitgliedern aus den USA und anderen Ländern. Die Verkündung der «Gewinner» erfolgt traditionell vor der Oscar-Gala, die am Sonntag stattfinden wird.