Benjamin Lillie ist Schauspieler des Jahres 2021. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / Henning Kaiser/dpa)

In einem pandemiebedingt auch für die Theaterszene extrem schwierigen Jahr hat sich das Schauspielhaus Zürich aus Sicht von Kritikerinnen und Kritikern besonders bewährt.

Dort war mit dem Theaterstück «Juste la fin du monde» (Einfach das Ende der Welt) des 1965 gestorbenen französischen Dramatikers Jean-Luc Lagarce die Inszenierung des Jahres zu sehen. Regisseur Christopher Rüping habe daraus ein Kammerspiel über Identitätskonflikte gemacht, hieß es am Donnerstag in der vom Berliner Fachmagazin «Theater heute» veröffentlichten Bewertung. Das Stück war auch als Livestream aus dem Schauspielhaus Zürich beim Berliner Theatertreffen 2021 zu sehen.

In Zürich gibt es noch mehr Grund zur Freude. Dort spielt mit der unter anderem aus der «Stromberg»-Reihe bekannten Maja Beckmann die Schauspielerin des Jahres. Aus Sicht der Kritik überzeugte sie als Schwägerin in «Einfach das Ende der Welt». An ihrer Seite spielte Benjamin Lillie als Louis in dem Stück, was ihm die Auszeichnung als Schauspieler des Jahres einbrachte.

Mit Blick auf die Corona-Zeit verzichtete die Redaktion bei der jährlichen Umfrage diesmal auf die Kategorie Theater des Jahres. Stattdessen sei nach den Überlebenskünstlerinnen und Überlebenskünstlern des Jahres gefragt worden. Die häufigste Antwort der 38 Befragten lautete: «Alle».

Das Stück des Jahres stammt von der deutsch-schweizerischen Autorin Sibylle Berg. «Und sicher ist mit mir die Welt verschwunden» erlebte im Oktober eine umjubelte Uraufführung am Gorki-Theater in Berlin. Der Stoff um die Bilanz einer Generation im Neoliberalismus bildete den Abschluss einer vierteiligen Reihe von Stücken, die Berg für das Theater geschrieben hat.

Das Deutsche Theater in Berlin kann sich über zwei Auszeichnungen für seine Inszenierung von Schillers «Maria Stuart» freuen. Das Bühnenbild von Judith Oswald überzeugte ebenso am meisten wie die Kostüme von Sibylle Wallum.

Als Nachwuchsautorin des Jahres hält «Theater heute» die in diesem Jahr auch mit dem Mülheimer Dramatikpreis ausgezeichnete Ewe Benbenek fest. Als Nachwuchsregisseurin des Jahres überzeugte demnach Cosmea Spelleken, die mit ihrem Kollektiv punktlive Goethes «Leiden des jungen Werther» zu einem nur digital besuchbaren Social-Media-Drama «werther.live» gemacht habe.

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