Berliner Musikerin Anna R. von Rosenstolz verstorben
Die Musikerin Anna R., bekannt durch die Band Rosenstolz, ist überraschend im Alter von 55 Jahren gestorben. Ihre Karriere und ihr Engagement bleiben unvergessen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: )

Die Berliner Sängerin Anna R., die mit der Band Rosenstolz große Erfolge feierte, ist überraschend im Alter von 55 Jahren verstorben. Angehörige teilten den traurigen Nachrichten über Instagram mit.

Erfolgreiche Karriere mit Rosenstolz

Rosenstolz, ein populäres Pop-Duo, war in den 1990er und frühen 2000er Jahren aktiv. Neben Anna R. gehörte der Komponist Peter Plate zur Band. Plate äußerte sich in einem emotionalen Post: „Ich werde dich jede Sekunde vermissen.“ Er erinnerte sich an die Freude, die Anna R. bei ihrer neuen Tätigkeit als Poetikdozentin verspürte und drückte seine Trauer über ihren plötzlichen Tod aus.

Das Duo zog zunächst eine Subkultur an, bevor es den Massenmarkt eroberte und mehrere Echos sowie Gold- und Platinauszeichnungen erhielt. Beliebte Songs wie „Gib mir Sonne“ und „Ich bin ich (Wir sind wir)“ prägten das musikalische Erbe der Nuller Jahre.

Einflussreiche Stimme

Anna R. wurde 1969 in Ost-Berlin geboren und begann ihre Karriere als Chemielaborantin. Die Geschichte von Rosenstolz begann in den frühen 90er Jahren. Plate erinnerte sich an ihren ersten gemeinsamen Abend, an dem sie von ihren musikalischen Träumen sprachen und sofort einen Song aufnahmen. Anna R.s Gesang und ihre Fähigkeit, den Liedern Farbe zu verleihen, beeindruckten ihn sehr.

Zwischen 1991 und 2012 brachte das Duo insgesamt zwölf Alben heraus, darunter das erfolgreiche „Das große Leben“ aus dem Jahr 2006. Nach der Zusammenarbeit mit Rosenstolz war Anna R. auch bei den Bands Gleis 8 und Silly aktiv. Zuletzt veröffentlichte sie 2023 ihr Soloalbum „König:in“ und kündigte eine Tournee an, die in diesem Oktober beginnen sollte.

Politisches Engagement und gesellschaftliche Themen

In ihren Liedern thematisierte Anna R. häufig die Liebe, war jedoch auch politisch aktiv. 2011 erhielten sie und Plate das Bundesverdienstkreuz für ihr Engagement gegen Aids. Auf ihrem Soloalbum singt sie über das Schicksal von Migranten in ihrem Lied „Meer voller Seelen“. In einem Interview äußerte sie sich kritisch zu den Diskussionen über die Aufnahme von Flüchtlingen und betonte die Notwendigkeit, diesen Menschen zu helfen.

Ein bleibendes Erbe

Anna R.s Stimme wird als eine der einprägsamsten ihrer Zeit beschrieben. Das „Süddeutsche Zeitung Magazin“ sagte einmal über sie: „Es gibt Stimmen, die brennen sich ins Gedächtnis, ob man will oder nicht.“ Die Nachricht von ihrem plötzlichen Tod hat viele Menschen schockiert. Ihre Musik und Botschaft der Empathie werden in Erinnerung bleiben.

„Mit ihrer einzigartigen Stimme, ihrer Präsenz und ihren Liedern blieb sie seit der Gründung von Rosenstolz eine konstante Lebensbegleiterin für unzählige Menschen. Sie hatte noch viele Musikpläne, als sie im Alter von 55 Jahren in Berlin verstarb“, heißt es in einem Nachruf auf ihrem Instagram-Kanal.


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