Flaggen am Sitz des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Bonn. (Urheber/Quelle/Verbreiter: picture alliance / Oliver Berg/dpa)

Die deutschen Einrichtungen für auswärtige Kulturpolitik müssen gegenüber dem ursprünglichen Haushaltsansatz nun doch keine Einschnitte hinnehmen. Institutionen wie Goethe-Institut, Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), Alexander-von-Humboldt-Stiftung oder Institut für Auslandsbeziehungen können im kommenden Jahr sogar mit steigenden Etats im Vergleich zum laufenden Haushalt rechnen.

«Von Afghanistan angefangen über Russland, die Ukraine bis hin zum Iran wird immer deutlicher, dass Schutzprogramme für Kulturschaffende, für Journalisten, für Menschenrechtsverteidiger eine wesentliche und immer wichtigere Rolle spielen und deshalb eben auch von unserer Seite klar gestärkt werden», hieß es dazu am Freitag aus dem Auswärtigen Amt.

Das Goethe-Institut, international das kulturelle Aushängeschild Deutschlands, kann nach den ursprünglich geplanten 219,9 Millionen Euro nun von 235 Millionen Euro ausgehen. Im laufenden Haushalt waren es 233 Millionen Euro, 17 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. «Bei den Zuwendungen wird mit der Maßgabe einer strategischen Neuausrichtung der Bereich der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik gut finanziell abgesichert», hieß es.

Das Auswärtige Amt will neue Ziele. «Etwa mit Blick auf die USA kann man sich anschauen, wo das Goethe-Institut Schwerpunkte setzen kann. Beschränken wir uns da weiter auf die großen Städte an den Küsten?», hieß es.

Deswegen sind 14 Millionen im Haushalt zunächst gebunden an strukturelle Veränderungen in der Arbeit des Instituts. «Das ist ein Arbeitsauftrag des Parlaments an das Auswärtige Amt, gemeinsam mit dem Goethe-Institut Vorschläge für dessen Neuausrichtung zu machen und bis spätestens Ende September zu erarbeiten», hieß es vom Auswärtigen Amt.

«Stärkung offener Zivilgesellschaften» als Ziel

Die Präsidentin des Goethe-Instituts, Carola Lentz, sagte zu, das Institut werde sich im kommenden Jahr «insbesondere für die Stärkung offener Zivilgesellschaften weltweit einsetzen». Generalsekretär Johannes Ebert sieht «Rückhalt für Zukunftskonzepte, die unsere Arbeit angesichts der aktuellen globalen Herausforderungen konsolidieren und weiterentwickeln».

Für den für internationalen Austausch von Studierenden und Wissenschaftlern zuständigen DAAD sind im kommenden Jahr 222 Millionen nach zuletzt 193 Millionen Euro vorgesehen. Für die nach Alexander von Humboldt benannte Stiftung, die den Wissenschaftsstandort Deutschland durch internationalen Forschungsaustausch stärken soll, stehen 2023 nun 56 Millionen Euro bereit, in diesem Jahr waren es 53 Millionen Euro.

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