Die Direktorin des Georg Kolbe Museums in Berlin, Kathleen Reinhardt, ist als Kuratorin für den Deutschen Pavillon bei der Kunstbiennale in Venedig im Jahr 2026 benannt worden. Diese Entscheidung gab das Institut für Auslandsbeziehungen bekannt. Reinhardt wurde einstimmig von einem Auswahlgremium für diesen prestigeträchtigen Beitrag zum internationalen Kunstereignis ausgewählt.
Akademischer Hintergrund und berufliche Laufbahn
Geboren in Sondershausen (Thüringen), hat Reinhardt Literatur- und Kulturwissenschaften sowie Internationales Management an den Universitäten Bayreuth, Amsterdam und Los Angeles studiert. An der Freien Universität Berlin promovierte sie in afroamerikanischer Kunstgeschichte.
Seit Dezember 2022 leitet sie das Kolbe-Museum. Zuvor war sie von 2016 bis 2022 als Kuratorin und Konservatorin für Gegenwartskunst am Albertinum der Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden tätig.
Reinhardts Vision für die Kunst
„Kunst bietet in unserer höchst herausfordernden Gegenwart dringend benötigte Freiräume für kreative Visionen, für Begegnung, für gesellschaftliche Aushandlung und für gemeinsame kritische Reflexion“, erklärte sie. Reinhardt betonte, dass Künstler in ihren Werken die Fragen nach unserem aktuellen Stand, dem Weg dorthin und der Zukunft aufwerfen, was in der kritischen Auseinandersetzung mit Geschichte und Gesellschaft im Deutschen Pavillon ideal zur Geltung kommen kann.
Die Kunstbiennale von Venedig
Das Institut für Auslandsbeziehungen beauftragte ein Gremium mit der Auswahl der Kuratorin, darunter Anh-Linh Ngo, Vizepräsident der Berliner Akademie der Künste, und Gabriele Horn, ehemalige Direktorin der Berlin Biennale. Die Kunstbiennale in Venedig, die 1895 gegründet wurde, ist das älteste Forum für zeitgenössische Bildende Kunst weltweit und gilt neben der documenta in Kassel als eine der bedeutendsten Ausstellungen für Gegenwartskunst. Die nächste Biennale findet vom 9. Mai bis zum 22. November 2026 statt. Im Jahr 2024 hatte Çağla Ilk den Deutschen Pavillon kuratiert.