Kunstpalast Düsseldorf präsentiert Ausstellung über Mutterschaft
Die Ausstellung "Mama. Von Maria bis Merkel" im Kunstpalast Düsseldorf beleuchtet die Darstellung der Mutterschaft in der Kunst von verschiedenen Epochen und bietet provokante Einblicke. (Urheber/Quelle/Verbreiter: )

Ein Blick auf die Darstellung von Müttern in der Kunst

Die Ausstellung im Kunstpalast Düsseldorf, die bis zum 3. August zu sehen ist, eröffnet mit Heintjes Schlager «Mama», während Madonnen unterschiedlich auf das Jesus-Kind blicken. Ein zentrales Element der Präsentation ist das Bild einer Mutter, die ein Baby mit der sogenannten «Mörderflasche» malt, einer gläsernen Säuglingsflasche, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts wegen hygienischer Mängel für viele Todesfälle bei Säuglingen verantwortlich war. Eine originale Saugflasche dieser Zeit wird ebenfalls ausgestellt.

Insgesamt sind mehr als 120 Kunstwerke und Alltagsobjekte, die sich mit dem Muttersein, Mutterwerden oder Nicht-Muttersein beschäftigen, vom 14. Jahrhundert bis zur Gegenwart in der Ausstellung versammelt. Kuratorinnen haben Werke von bekannten Künstlern wie Otto Dix, Max Ernst, Hannah Höch und Egon Schiele zusammengetragen und zeigen auch Alltagsgegenstände wie Behälter für die Antibabypille aus den 60er Jahren, einen Tripp-Trapp-Kinderstuhl, moderne Mutterpässe und eine schwangere Barbie-Puppe.

Von der «guten Mutter» bis zu Angela Merkel

Die Ausstellung ist in acht Kapitel gegliedert und stellt provokante und grenzüberschreitende Vergleiche zwischen Malerei, Skulptur, Fotografie, Videos und Alltagsgegenständen aus verschiedenen Jahrhunderten an. Der Begriff der Mutter wird dabei vom Ideal der «guten Mutter» über Care-Arbeit bis hin zu Angela Merkel, der ehemaligen Kanzlerin, die trotz kinderloser Biografie den Spitznamen «Mutti» trägt, beleuchtet. Auch Männer, die gerne Mütter wären, finden Berücksichtigung.

Bereits der zu Beginn der Ausstellung gespielte Heintje-Song aus dem Jahr 1966 verdeutlicht die Wandelbarkeit der Mutterbilder. Ursprünglich stammt das Lied aus dem faschistischen Italien von 1938 und wurde seitdem von zahlreichen Künstlern in verschiedenen Sprachen und Texten neu interpretiert.


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