Absage als Protest gegen Trumps Kulturpolitik
Das preisgekrönte Musical ‚Hamilton‘ hat seine geplanten Auftritte im renommierten Kennedy Center in Washington abgesagt. Diese Entscheidung wurde als Protest gegen die Eingriffe des US-Präsidenten Donald Trump in die Kultur bekannt gegeben. Produzent Jeffrey Seller äußerte sich am Mittwoch auf der Plattform X und erklärte, dass die jahrzehntelange Neutralität des Kennedy Centers durch Trump gefährdet sei.
Seller kritisierte, dass ‚Hamilton‘ nicht Teil der neuen, von Trump aufgezwungenen Kultur des Kennedy Centers sein könne. Trump hatte kurz nach seinem Amtsantritt die Kontrolle über das Kennedy Center übernommen, das eine bedeutende kulturelle Institution in den USA darstellt. Er entließ mehrere Mitglieder des Kuratoriums und übernahm selbst den Vorsitz, wobei er Richard Grenell, den ehemaligen US-Botschafter in Deutschland, zum Präsidenten ernannte. Trump bezeichnete seine Maßnahmen als Teil eines „goldenen Zeitalters der Kunst und Kultur“.
Kulturkampf in den USA
Die Entscheidung von ‚Hamilton‘, die Auftritte abzusagen, ist Teil eines größeren Kulturkampfes in den USA. Trump hatte unter anderem Drag-Shows des Kennedy Centers für ein jüngeres Publikum kritisiert. Die Republikanische Partei unter Trump vertritt ein traditionelles Familienbild. Grenell bezeichnete die Absage der Musical-Aufführungen als PR-Aktion, die nach hinten losgehen werde.
Seller betonte, dass das Kennedy Center vor über 50 Jahren mit einem „überparteilichen Geist“ gegründet wurde, was nun nicht mehr der Fall sei. Während Trumps erster Amtszeit hatte ‚Hamilton‘ noch im Kennedy Center gespielt. Die Absage der für März und April 2026 geplanten Shows wurde mit der parteiischen Ausrichtung des Kennedy Centers in Verbindung gebracht, die durch Trumps Übernahme entstanden sei.
Wo wird ‚Hamilton‘ aufgeführt?
‚Hamilton‘, das 2015 am Broadway in New York Premiere feierte und mit seiner Rap-Musik sowie einer überwiegend schwarzen Besetzung einen Hype auslöste, wird nicht mehr im Kennedy Center aufgeführt. Stattdessen soll das Musical bald an einem anderen Ort in Washington gezeigt werden, wie die ‚New York Times‘ berichtete. Weitere Details bleiben vorerst unklar.