Das Geschwister-Duo Abor & Tynna aus Wien wird Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) in Basel mit ihrem Lied „Baller“ vertreten. Die beiden setzten sich beim Vorentscheid durch, der unter der Aufsicht von Entertainer Stefan Raab stattfand, der eine entscheidende Rolle im Auswahlprozess spielte. Nach dem Gewinn zeigte sich Raab überzeugt von dem Titel „Baller“ und äußerte: „Wenn man in Deutschland noch wetten könnte auf ESC-Songs, ich würde all mein Geld darauf setzen, dass dieser Song gewinnt.“
Musikalische Wurzeln und Stil
Die Geschwister stammen aus einer musikalischen Familie in Wien, ihr Vater ist Cellist bei den Wiener Philharmonikern. Früh begannen sie mit dem Spiel klassischer Instrumente, doch „Baller“ ist eine Mischung aus Pop, Hip-Hop und Elektronik. Schwester Tynna singt, während Bruder Abor am Cello spielt. Bei ihrem Auftritt im Vorentscheid zerschlug Tynna das Instrument als Teil eines Bühnen-Gimmicks, eine Idee, die von Raab kam.
Persönliche Hintergründe
Trotz Halsschmerzen war Tynna beim Vorentscheid in guter Form. Sie erklärte, dass der Song ein Trennungslied ist, das sie im vergangenen Herbst nach einer Trennung schrieb. Ursprünglich war ein anderer, englischsprachiger Song für den ESC vorgesehen, doch in Absprache mit Raab wurde „Baller“ ausgewählt.
Einzigartiger ESC-Beitrag
Der Titel ist größtenteils auf Deutsch, was seit längerer Zeit nicht mehr der Fall war. Der letzte deutsche Beitrag in deutscher Sprache war 2007 von Roger Cicero. Barbara Schöneberger, die den Vorentscheid moderierte, mutmaßte, dass „Baller“ internationales Potenzial hat. Raab bezeichnete das Lied als den „modernsten Song im Wettbewerb“ und lobte Tynnas einzigartigen Stil, den er mit der jungen Udo Lindenberg verglich.
Der Wettbewerb und die Entscheidung
Am Vorentscheid nahmen zunächst neun Bewerber teil, die von Raab und der Jury auf fünf reduziert wurden. In der letzten Runde stimmte das Publikum ab, wobei Abor & Tynna nur etwas mehr als ein Drittel der Stimmen erhielten und damit knapp vor der Berliner Sängerin LYZA lagen, die 1,5 Millionen TikTok-Follower hat. Raab kündigte an, dass er sich schnell mit allen Beteiligten zusammensetzen wolle, um die Inszenierung für den ESC zu planen. Das Finale findet am 17. Mai in der Schweiz statt.
Stefan Raabs Rückkehr
Raab, bekannt für seinen Erfolg mit Lena Meyer-Landrut 2010, ist wieder in den Auswahlprozess involviert und setzt seine Namensmacht ein. Der Vorentscheid wurde unter dem Titel „Chefsache ESC 2025“ veranstaltet, und es gab etwa 3.300 Bewerbungen. Der Druck auf Deutschland ist hoch, da die letzten Jahre ohne Raab von vielen schlechten Platzierungen geprägt waren.
Vorfreude auf die Schweiz
Die Geschwister, die unter den Künstlernamen Tünde und Attila Bornemisza bekannt sind, haben noch nie die Schweiz besucht. Auf die Frage, was sie dort sehen möchten, erwähnte Abor den Teilchenbeschleuniger als eine originelle Idee für ihren Aufenthalt. Ihr Beitrag zum ESC verspricht, ein aufregendes Erlebnis zu werden.