Europäischer Filmpreis für Dokumentarfilm «No Other Land»
Die Regisseure Yuval Abraham und Basel Adra wurden für «No Other Land» mit einem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. (Archivbild) (Urheber/Quelle/Verbreiter: Monika Skolimowska/dpa)

Die Europäische Filmakademie hat den Film «No Other Land» eines palästinensisch-israelischen Teams in Luzern als besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. «No Other Land» dreht sich um die Vertreibung von Palästinenserinnen und Palästinensern in den Dörfern von Masafer Jatta südlich von Hebron im Westjordanland. 

Die Regisseure Basel Adra und Yuval Abraham bedankten sich per Videoschalte. Es sei schwer, die Auszeichnung zu feiern, «während wir noch unter der Besatzung leben», sagte der Palästinenser Adra. «Besonders in den Tagen, in denen diese Besatzung einen Völkermord an meinem Volk begeht.» 

Der Begriff Völkermord bezeichnet laut UN-Konvention die Absicht, eine Bevölkerungsgruppe zu vernichten. Kritiker werfen Israel vor, im Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen. Israel und auch die deutsche Regierung weisen diesen Vorwurf zurück. Hintergrund sind der blutige Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 mit Hunderten Toten und die israelische Gegenoffensive im Gazastreifen.

Der israelische Journalist Abraham forderte in der Videobotschaft die europäischen Regierungen dazu auf, einen Waffenstillstand zu verhängen oder dabei zu helfen, einen Waffenstillstand zu verhängen. 

Vereinzelter «Free Palestine»-Ruf in Saal

Er verwies auf das Leid der Menschen in Gaza und der «ungerechtfertigt und brutal in Gaza» festgehaltenen israelischen Geiseln. Bei der palästinensischen Bevölkerung in Gaza finde eine «ethnische Säuberung» statt, sagte Abraham.

Nach der Rede der Filmemacher war ein vereinzelter «Free Palestine»-Ruf im Saal der Preisverleihung zu hören. «No Other Land» von Adra, Abraham, Rachel Szor und Hamdan Ballal war bereits im Februar bei der Berlinale mit dem Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet worden. Dann folgte Tumult über Antisemitismusvorwürfe bei der Verleihung.

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