Alle 26 Teilnehmer des Eurovision-Song-Contest-Finales in Malmö heute in der Startreihenfolge mit Interpreten, Titel und Kurzkommentar.
01 Schweden
Marcus & Martinus («Unforgettable») – ein Elektro-Popsong der Zwillinge mit futuristischem Look geht für das Gastgeberland ins Rennen.
02 Ukraine
Alyona Alyona & Jerry Heil («Teresa & Maria») – eine kraftvolle Mitklatsch-Hymne mit Sprechgesang auf Ukrainisch. Sie handelt von starken Frauen, huldigt Mutter Teresa und der heiligen Maria.
03 Deutschland
Isaak («Always on the Run») – eine Powerballade mit kraftvollem Sound und rauer Stimme, die auch ruhige Momente hat. Viel Feuer auf der Bühne.
04 Luxemburg
Tali («Fighter») – Die Sängerin mit den dicken Zöpfen beginnt auf Französisch, singt dann auch auf Englisch und beweist, dass die große Grand-Prix-Nation Luxemburg nach Jahrzehnten Pause immer noch perfekt ESC kann.
05 Niederlande (keine Abstimmung möglich)
Leere Startnummer – für die Niederlande das Aus schon vor dem Start. Aufgrund eines Vorfalls mit Sänger Joost Klein ist das Land vom Wettbewerb ausgeschlossen worden. Es kann nicht für die Startnummer 5 abgestimmt werden. Alle anderen Beiträge behalten ihre Startnummern. Planmäßig hätte Joost Klein mit «Europapa» das Land vertreten sollen.
06 Israel
Eden Golan («Hurricane») – der Beitrag, der am meisten Wirbel macht. Die Ballade erinnert nach Änderungen im Text nirgends mehr an den Überfall der Hamas. Abendrobe und Kleidung der Tänzer wecken aber Assoziationen an Bandagen und Verletzungen.
07 Litauen
Silvester Belt («Luktelk») – das Lied in litauischer Sprache hat einen eingängigen Beat. Der Elektro-Popsong ließe sich genau so in jedem Club hören – ist aber auch recht austauschbar.
08 Spanien
Nebulossa («Zorra») – eine Sängerin, die an Donatella Versace erinnert, singt einen Party-Hit mit Burlesque- (da es junge Männer sind besser: Boylesque-) Einlagen. Herrlich trashig, glamourös und fast wie aus einer Dragqueen-Show.
09 Estland
5Miinust & Puuluup («(Nendest) narkootikumidest ei tea me (küll) midagi») – viele Herren machen auf lustig, aber viel zu grölend und wenn man so sagen darf: zu heterosexuell für den ESC.
10 Irland
Bambie Thug («Doomsday Blue») – das Lied ist ein Mix aus Sprechgesang, harten Elektronikklängen und sanfter Ballade. Die Show spielt mit Grusel und okkultistischen Ritualen. Bambie Thug ist non-binär, versteht sich also weder als Frau noch Mann.
11 Lettland
Dons («Hollow) – der Lette schmettert mit kräftiger Stimme eine Ballade. Das Ganze klingt am Ende aber recht fade.
12 Griechenland
Marina Satti («Zari») – kaum ein Act bringt so eine hohe Stimmlage auf die ESC-Bühne wie Marina Satti. Ihr Genre lässt sich vielleicht als Ethno-Elektronik beschreiben.
13 United Kingdom/Großbritannien
Olly Alexander («Dizzy») – Tanz-Popsong des offen schwulen Frontmanns der Band Years & Years und Schauspielers («It’s a Sin») mit halbnackten Boxern in viereckiger Kiste, die sich zu drehen scheint – hoher Gay-Erotic-Faktor.
14 Norwegen
Gåte («Ulveham») – Folk-Rock-Song auf Norwegisch, bei dem viele froh sein dürften, wenn er vorbei ist.
15 Italien
Angelina Mango («La noia») – In der Cumbia-Pop-Nummer geht es um den Umgang mit Langeweile und schweren Stunden, die man wegtanzen und aus denen man gestärkt hervorgehen kann – es soll ein Lied über die Generation Z sein.
16 Serbien
Teya Dora («Ramonda») – eine auf Serbisch gesungene, gefühlvolle Ballade über Hilflosigkeit und Einsamkeit.
17 Finnland
Windows95man («No Rules!») – viele große Events haben einen «Flitzer», der nackt durchs Bild läuft. Hier steht er mal auf der Bühne. Ohne Unterhose, wie man glaubt. Dank geschickter Kameraführung erkennt man erst spät: ein bisschen was hat er doch an. Die Synthesizer-Musik ist da fast schon egal.
18 Portugal
Iolanda («Grito») – ein charmanter Auftritt in portugiesischer Sprache, eine der seltenen ruhigen Balladen. Dennoch sehen die Buchmacher dieses Lied weit hinten.
19 Armenien
Ladaniva («Jako») – die Band, die so heißt wie ein sowjetischer Geländewagen, zaubert etwas Folklore auf die Bühne. Die Sängerin mit langen Zöpfen singt astreinen Ethno-Pop.
20 Zypern
Silia Kapsis («Liar») – ein Popsong mit eingängigem Beat, allerdings nichts, das besonders im Ohr hängen bleibt.
21 Schweiz
Nemo («The Code») – Der Song ist ein wilder Genre-Mix aus Pop, Rap, Oper, Drum ’n‘ Bass und James-Bond-Song. Nemo identifiziert sich als nicht-binär («Ich fühle mich weder als Mann noch als Frau») und wird im oberen Feld erwartet.
22 Slowenien
Raiven («Veronika») – ein slowenischsprachiges Lied. Es handelt von einer Adligen, die zu Unrecht der Hexerei angeklagt wurde. Auf der Bühne ist viel Haut zu sehen, Elemente aus Pop und Oper bestimmen den Klang.
23 Kroatien
Baby Lasagna («Rim Tim Tagi Dim») – als ESC-Favorit garantiert der Song mit Bühnenshow samt bunten Tierprojektionen wildes Feiern. Der Beat sitzt ab der ersten Sekunde und lädt zum Headbangen ein. Der Liedtitel ist genauso verrückt wie der Sänger in Balkankostümierung.
24 Georgien
Nutsa Buzaladze («Firefighter») – falls es bei dieser Schrei-Nummer zu heiß wird, dann ist die Feuerwehr laut Titel ja gleich zur Stelle. Tänzer im Flatter-Look unterstützen die Sängerin im goldenen Kleid, die alles zu geben scheint.
25 Frankreich
Slimane («Mon Amour») – Der Sänger flirtet mit der Kamera und legt eine hübsche stimmgewaltige Ballade hin. Sein A-Capella-Part ohne Handmikro hat beim Halbfinale einen Gänsehautmoment beim mitsingenden Publikum geschaffen.
26 Österreich
Kaleen («We will rave») – Die 90er haben angerufen und wollen ihren Eurodance-Hit im Stil von DJ Bobo zurück. Manche hören da Anklänge an «Moonlight Shadow» von Mike Oldfield und Maggie Reilly.