Eleanor Coppola sitzt im Januar 1992 in ihrem Haus in Los Angeles. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Craig Fujii/AP)

US-Regisseurin Eleanor Coppola, die mehr als 60 Jahre mit dem Oscar-Preisträger Francis Ford Coppola (85) verheiratet war, ist tot. Sie starb am Freitag im nordkalifornischen Rutherford, wie die Familie mitteilte. Die gebürtige Kalifornierin wurde 87 Jahre alt. Die Familie sei an ihrer Seite gewesen, hieß es. Sie war die Mutter von Regisseurin Sofia Coppola  (52, «Lost in Translation») und von Filmemacher Roman Coppola  (58). Der erste Sohn des Paares, Gian Carlo, war 1986 im Alter von 22 Jahren bei einem Bootsunfall ums Leben gekommen. 

Als junge Kunsthandwerksstudentin lernte sie Coppola 1962 bei den Dreharbeiten zu dessen ersten Film «Dementia 13» kennen, ein Jahr später heirateten sie. Den Regisseur von Welterfolgen wie «Apocalypse Now» und «Der Pate»-Trilogie begleitete sie häufig zu Drehorten mit, etwa in den philippinischen Dschungel für das Kriegsepos «Apocalypse Now» (1979). Die nervenaufreibende Produktion mit den Hauptdarstellern Marlon Brando und Martin Sheen hielt Eleanor Coppola mit ihrer Dokumentation «Reise ins Herz der Finsternis» fest. 

Mit 80 Jahren drehte die Matriarchin des Filmclans ihren ersten eigenen Spielfilm, für den sie auch das Drehbuch schrieb. In dem romantischen Roadmovie «Paris kann warten» (2016) mit Alec Baldwin und Diane Lane griff Coppola auf eigene Erlebnisse zurück. Baldwin spielt einen viel beschäftigten Hollywood-Produzenten, Lane seine Ehefrau, die ihn auf einer Geschäftsreise nach Cannes begleitet. Er muss dringend auf ein Set nach Budapest jetten, sie hat Ohrenschmerzen und will nicht fliegen. In der Not springt ein französischer Businesspartner  (Arnaud Viard) ein, der sie als Chauffeur nach Paris bringt. 

Als sie ihren Mann 2009 nach Cannes begleitete, sei genau das passiert, erzählte Eleanor Coppola vor dem Filmstart dem «San Francisco Chronicle» über ihren damaligen Roadtrip. «Am Ende waren wir 48 Stunden unterwegs, es gab viele Stopps, eine Menge Essen und Wein, und Francis rief dauernd an, weil er sich wunderte, wo ich bin.»

2020 inszenierte sie das Drama «Love Is Love Is Love» mit drei Geschichten, die von Liebe und Loyalität zwischen Paaren und Freunden handeln. In Interviews und in ihren 2008 veröffentlichten Memoiren «Notes on a Life» sprach Coppola offen über Depressionen, den Tod ihres ältesten Sohnes und den Konflikt, ihre eigene Kreativität der Karriere ihres Mannes hinten anzustellen. 

Francis Ford Coppola, der Anfang April seinen 85. Geburtstag feierte, hat gerade sein langjähriges Herzensprojekt «Megalopolis» mit einem Millionenbudget aus eigener Tasche fertiggestellt. Die Zukunfts-Utopie mit Stars wie Adam Driver und Laurence Fishburne, die in einem futuristischen New York spielt, läuft im Mai im Wettbewerb des Festivals von Cannes. 

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