Maryse Condé 2018 nach der Verleihung des Alternativen Nobelpreises auf der Videowand in der Stadtbibliothek Stockholm. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Janerik Henriksson//TT NEWS AGENCY/AP/dpa)

Die preisgekrönte Schriftstellerin Maryse Condé ist tot. Die in Guadeloupe geborene Autorin ist im Alter von 90 Jahren in der Nacht auf Dienstag in einem Krankenhaus in Südfrankreich gestorben, wie die französische Nachrichtenagentur AFP von ihrem Ehemann erfuhr. 

Trägerin des Alternativnobelpreises für Literatur

Condé hat für ihre Werke, in denen sie sich kritisch mit Rassismus und dem Schicksal der Schwarzen in der Karibik auseinandersetzt, zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Darunter 2018 jenen Preis, der in Schweden als Alternative zum Literaturnobelpreis vergeben wurde, als dieser nicht verliehen wurde. 

Auch in Deutschland war die Schriftstellerin bekannt. Unter anderem ist von ihr der viel beachtete Roman «Ich, Tituba, die schwarze Hexe von Salem» erschienen, der von einer Sklaventochter handelt. Ein Kultwerk gelang ihr mit «Segu. Die Mauern aus Lehm». Darin beschreibt sie auf grausame, aber gleichzeitig sinnliche Weise die Konflikte zwischen verschiedenen Kulturen, Sprachen und Riten. Erst 2023 erschien das Werk «Das Evangelium der neuen Welt», das von einem Findelkind auf einer Karibikinsel handelt.

Bedeutende literarische Stimme Frankreichs

In Frankreich galt die Autorin, die in den letzten Jahren in der Provence lebte, als bedeutende literarische Stimme. Sie wurde am 11. Februar 1934 auf Guadeloupe geboren, wie auf einer Gedenktafel ihres Geburtshauses in Pointe-à-Pitre steht, der größten Stadt des französischen Übersee-Départements Guadeloupe. 

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