Comedian Bülent Ceylan erfüllt sich mit seinem deutschsprachigen Hard-Rock-Album «Ich liebe Menschen» nach eigenen Worten einen langgehegten Traum. «Musik habe ich noch vor Comedy gemacht, aber damals hat es leider nicht geklappt», sagte Ceylan der Deutschen Presse-Agentur in Mannheim.
In mittlerweile 26 Jahren Comedy sei er oft «schwanger gegangen» mit einem solchen Album. «Nun ist das Wunschkind da. Mehr Bülent geht nicht», meinte der 48-Jährige. Am Freitag (1. März) erscheint «Ich liebe Menschen» mit zwölf durchaus mitreißenden Songs.
Mit Hallentourneen und TV-Shows hat sich Ceylan vor allem einen Namen als Komiker gemacht. Auf dem Album beschäftigt sich der Sohn einer Deutschen und eines Türken mit ernsten Gesellschaftsthemen, aber gelegentlich scheint – gewollt – der Comedian durch. «Die meisten Lieder haben eine Botschaft. Sogar je ein Duett mit Peter Maffay und Saltatio Mortis ist mit drauf – ein echter Ritterschlag.» Bei anderen Songs sei «ein wenig Augenzwinkern» dabei.
Songs gegen Hass, Hetze und für die Liebe
Das gilt nicht für den Titelsong «Ich liebe Menschen», ein intelligentes Plädoyer gegen Hass und Hetze. «Rassismus hat in unserem Land einfach keinen Platz», betont Bülent Ceylan. Wer ihn vor allem als Komiker mit extralangen Haaren kennt, wird vielleicht über ernste Lieder wie den Anti-Mobbing-Song «Klopf Klopf» sowie das hymnenartige «Rüstung aus Hass» und das engagierte «Lieder gegen Nazis» überrascht sein.
Doch Ceylan wäre nicht Bülent, wenn nicht auch der Familienmensch durchkäme, etwa bei der Liebesballade «Engel landen weich» (für seine Frau), dem klavierdominanten «Wohin du gehst» (für seine älteste Tochter) und dem humorigen Pop-Metal-Song «Wenn Metaller traurig sind».
Aufrregung vor der Album-Tour
Vom 20. April an geht Ceylan mit dem Album auf Tour, zudem läuft sein neues Comedy-Programm «Yallah Hopp» (ab 29.2.). «Die Konzerte werden aufregend. Ich bin ja irgendwie Newcomer und doch wieder nicht.» Mit Musik könne er sich «wie noch nie» entfalten auf der Bühne. «Ich muss mir natürlich erst einen Namen als Musiker machen und gegen das Schubladendenken ansingen. Aber wenn es nach mir geht, mache ich Musik bis an mein Lebensende.»
Dabei wäre auch der Eurovision Song Contest (ESC) kein Tabu. «Als deutscher Beitrag würde ich möglicherweise sogar Punkte aus einigen Ländern erhalten, die sonst keine geben, weil die Menschen mich dort ganz gerne sehen.» Zu verlieren hätte er nichts, sagt Ceylan und lacht, «es kann ja eigentlich nur besser werden.»