Der in Berlin lebende Pianist Igor Levit wünscht sich mehr gesellschaftlichen Einsatz für die Demokratie im kommenden Jahr. «Ich wünsche mir, dass der Bundeskanzler anfängt zu erklären, dass die Kämpfe in den kommenden Jahren eher härter werden», sagte der 36-Jährige im Gespräch der Deutschen Presse-Agentur. «Und dass es immer wert sein wird, für unsere Werte zu kämpfen.»
Mit Blick auf eine Solidaritätsdemonstration gegen Antisemitismus und Rassismus Anfang Dezember sagte der jüdische Pianist: «Etwa 3000 Menschen auf den Straßen sind viel zu wenig. Ich wünsche mir, dass unsere Gesellschaft anfängt, Resilienz und Empathie zu lernen.»
Viele Gesten der Solidarität seien performativ, so Levit. «Ich habe viele Solidaritätskonzerte für die Ukraine gegeben, das hat den Krieg auch nicht beendet.» Wenn Gesten der Empathie aber ausblieben, sei das umso schmerzhafter.