Jesse Darling erhielt die bedeutendste britische Auszeichnung für moderne Kunst. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Parry/PA Wire/dpa)

Mit einem Werk, das die feindselige Migrationspolitik der britischen Regierung widerspiegelt, hat Jesse Darling den renommierten Turner Prize gewonnen. Der in Berlin lebende Künstler erhielt in Eastbourne für seine Ausstellung aus Drängelgittern, gebogenen Schienen, ausgeblichenen britischen Fahnen und Stacheldraht die bedeutendste britische Auszeichnung für moderne Kunst. Der Preis ist mit 25.000 Pfund (29.160 Euro) dotiert.

Sein zweiteiliges Werk «Enclosures, No Medals, No Ribbons» sei von den Jahren der Sparpolitik, dem Brexit, der Pandemie und dem «feindseligen Umfeld» der britischen Einwanderungspolitik inspiriert worden, sagte der 41-Jährige. Jurychef Alex Farquharson, Direktor der Galerie Tate Britain, sagte, Darlings Ausstellung reflektiere teilweise den Zustand der Nation.

Die Auszeichnung erfolgte an dem Tag, an dem der britische Innenminister James Cleverly in Ruanda ein neues Migrationsabkommen unterzeichnete. Asylsuchende, die irregulär nach Großbritannien einreisen, sollen ohne Rücksicht auf ihre Herkunft in das ostafrikanische Land abgeschoben werden. Sie können dort Asyl beantragen. Eine Rückkehr ist ausgeschlossen. Damit will die konservative Regierung Migranten abschrecken. Gegner kritisieren, das Vorhaben verstoße gegen internationale Gesetze.

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