Die Niederlande haben mit fröhlichen Volksfesten und orangefarben geschmückt den «Koningsdag» gefeiert – den Geburtstag ihres Königs Willem-Alexander. 56 Jahre alt wurde der Monarch am Donnerstag. Außerdem wurde auch sein zehnjähriges Thronjubiläum gefeiert. Traditionell feierte das Land mit Straßenpartys, gigantischen Flohmärkten und Festivals. Und dazu gehörte natürlich die Farbe des Königshauses: Orange.
Die Oranje-Familie besuchte in diesem Jahr Rotterdam. Die Hafenstadt präsentierte ein buntes Programm – gestaltet von Bürgern verschiedenster Kulturen. Viele Rotterdamer jubelten der Familie zu: dem König, seiner Frau Máxima (51) und ihren Töchtern Amalia (19) und Ariane (16). Prinzessin Alexia (17) besucht zurzeit die Schule in Schottland und konnte wegen Prüfungen nicht dabei sein, sagte Königin Máxima. Die Frauen präsentierten sich in fröhlichen bunten Farben. Máxima trug ein apfelgrünes Kleid, Kronprinzessin Amalia einen pinkfarbenen Anzug, und ihre Schwester zeigte sich im beigen Anzug mit königsblauem Shirt und Täschchen.
Schlechte Umfragewerte
Der König dankte Rotterdam am Ende des mehrstündigen Programms für ein «unvergessliches, überwältigendes Fest». Er werde sich weiter für das Land einsetzen, versprach er. «Ich will das Land verbinden, das so stark polarisiert ist.» Zehn Jahre ist Willem-Alexander nun auf dem Thron. Am 30. April 2013 wurde Willem-Alexander in Amsterdam vereidigt, nachdem seine Mutter Beatrix – heute 85 Jahre alt – abgedankt hatte.
Doch die Partylaune wurde durch schlechte Umfragewerte getrübt. Das dritte Jahr in Folge waren die Noten für Willem-Alexander und Máxima gesunken. Außerdem haben weniger als die Hälfte der Niederländer noch volles Vertrauen in die Monarchie. Vor zehn Jahren waren das noch etwa drei Viertel.
Es gab auch Proteste vor allem gegen die hohen Kosten für das Fest in Rotterdam. Rund vier Millionen Euro kostete der Empfang der Königsfamilie in der Stadt, in der viel Armut herrscht.
Großes Sicherheitsaufgebot
Der Besuch der Königsfamilie wurde begleitet von ungewöhnlich großem Sicherheitsaufgebot. Das war nach Angaben der Veranstalter wegen der Bedrohungen der Kronprinzessin notwendig. Amalia soll im Visier des organisierten Verbrechens stehen.
Schon in der Nacht hatten trotz niedriger Temperaturen Zehntausende in Großstädten auf Straßen und an den Grachten die «Koningsnacht» gefeiert. Als die letzten Nachtschwärmer zu einem kurzen Schläfchen nach Hause zogen, hatte der Verkauf auf den Flohmärkten bereits begonnen. Traditionell verkaufen Niederländer am «Koningsdag» an Grachten, auf Straßen, in Parks und auf Plätzen allen Trödel, den sie loswerden wollen.