Schauspieler Elyas M’Barek hat sich für seinen neuen Kinofilm auf etwas ungewöhnliche Art mit dem weiblichen Genital auseinandergesetzt.
In «Liebesdings» trägt er als Filmstar Marvin Bosch einen Hut, der dem weiblichen Geschlechtsorgan nachempfunden ist. «Ich weiß gar nicht, was daran so schlimm sein soll, einen Klitoris-Hut aufzuhaben», sagte M’Barek vor dem Filmstart am Donnerstag der Landeswelle des rbb in Berlin. «Also ich hab schon mehrere Begegnungen in meinem Leben mit Klitorissen gehabt – ist das eigentlich der richtige Plural? Ich weiß nicht, warum Leute das als so einen Tabubruch ansehen. Es war sehr heiß da drin und ich konnte nichts sehen, aber das hat halt Spaß gemacht», sagte der 40-Jährige.
Das weibliche Genital blieb lange unerforscht. Auch dem Schauspieler kann wohl noch ein bisschen Aufklärung und Nachhilfe nicht schaden. Denn der Plural von Klitoris ist Klitorides. Die Klitoris ist ein rund zehn Zentimeter langer Organkomplex mit Schwellkörpern. Hier laufen Tausende Nerven zusammen.
Für M’Barek leistet der Film – in dessen Verlauf seine Figur in einem feministischen Off-Theater landet – einen Beitrag zur Aufklärung und einem lockereren Umgang mit dem weiblichen Geschlecht. «Es ist zurecht einfach sensibler geworden, der Umgang damit, glaube ich. Jeder kann einen Pimmel malen, aber keiner kann tatsächlich eine Vagina zeichnen – oder wenige. Es ist immer so eine Art Tabu, man möchte nicht drüber sprechen, es gibt Berührungsängste», sagte M’Barek.
Wo er Recht hat, hat er Recht: Im Gegensatz zum Penis können die wenigsten eine anatomisch korrekte Vulva zeichnen. Vulva, das ist übrigens die korrekte Bezeichnung für das äußere weibliche Genital, das Venushügel, Schamlippen und den sichtbaren Teil der Klitoris umfasst.