Mal bunt, mal sanft: Coldplay hat in Frankfurt eine mitreißende Show gspielt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andreas Arnold/dpa)

Eine grell-bunte Lichtshow, ein tosendes Publikum und zahlreiche Hits: Im Rahmen ihrer Welttournee haben Coldplay Station in Deutschland gemacht. Mit einer spektakulären Stadionshow begeisterten die britischen Musiker am Samstagabend ihre Fans in Frankfurt.

Schon zum Auftakt flogen die ersten pinken Leuchtraketen in den Abendhimmel. Danach ging es Schlag auf Schlag: Das 1996 gegründete Quartett um Sänger Chris Martin spielte zahlreiche Hits aus ihrer Karriere, von «Yellow» über «The Scientist» bis «Fix You» und «Viva la Vida».

Vom Indie-Rock zum Radiopop

Benannt ist die aktuelle Tour nach dem jüngsten, mittlerweile neunten Studioalbum «Music Of The Spheres», von dem es natürlich auch zu hören gab. Nach den melancholischen Balladen und dem sanften Poprock, mit dem Coldplay einst die Musikwelt eroberte, kommen die neuen Songs eher mit einem Boygroup-Sound daher. Schon seit den späten 2000ern haben Coldplay, die mittlerweile zu den erfolgreichsten Popgruppen der Welt zählen, ihren Stil zunehmend kommerziell ausgerichtet – weg vom schwermütigen Indie-Rock hin zum manchmal seichten Radiopop.

In Frankfurt lieferten Coldplay ein breites Spektrum. Mal gab es eine schrillbunte Lasershow, dann wieder ruhigere Piano-Songs. Die Zuschauer waren mit LED-Armbändern ausgestattet worden, die zentral gesteuert wurden und das ausverkaufte Stadion beispielsweise zum aktuellen Hit «My Universe» in ein blau-pinkes Lichtermeer verwandelte. Die Band betonte, dass die Bänder aus pflanzlichen, kompostierbaren Materialien hergestellt worden seien. Ohnehin erklärten Coldplay, ihre Tournee so nachhaltig und umweltfreundlich wie möglich gestalten zu wollen. So wolle man – so immer möglich – erneuerbare Energien verwenden oder zehn Prozent der Einnahmen an einen Fonds für umwelt- und sozialbewusste Zwecke zahlen.

Hessische Begrüßung und ein deutscher Song

Am Anfang überraschte der Sänger mit der hessischen Begrüßungsformel «Ei Gude, wie?» und kurz vor Ende spielte die Band sogar eine deutschsprachige Version von «Magic». Ein Höhepunkt war sicher auch «A Sky Full of Stars». Zu diesem Titel hatte Chris Martin das Publikum aufgerufen, alle Handys oder Kameras wegzupacken.

«Live zu spielen und eine Verbindung mit den Fans herzustellen, ist letztlich der Grund, warum wir als Band existieren», hatten die Musiker anlässlich der Tour erklärt. Und man muss kein Fan der Band sein, um anzuerkennen, dass sie in Frankfurt eine wirklich mitreißende Show lieferte.

Coldplay wollten in den kommenden Tagen noch zwei Mal in der Mainmetropole auftreten und gastieren wenig später an drei Abenden im Berliner Olympiastadion. Danach geht es in weitere europäische Städte und dann nach Südamerika. Ende Oktober und Anfang November spielen sie beispielsweise zehn Mal im Stadion «El Monumental» in Buenos Aires.

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