In Berlin wird heute der Deutsche Filmpreis vergeben. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa)

Nach anderthalb Jahren mit dem Coronavirus wird der Deutsche Filmpreis erstmals wieder vor großem Publikum verliehen.

Heute Abend werden die Preisträgerinnen und Preisträger bekanntgegeben. Zur Verleihung in Berlin sind rund 1200 Menschen eingeladen – alle müssen sich vorab auf das Virus testen lassen. Mit zehn Nominierungen geht die Literaturverfilmung «Fabian oder Der Gang vor die Hunde» als einer der Favoriten ins Rennen.

Der Film von Regisseur Dominik Graf beruht auf einem Roman von Erich Kästner (1899-1974). Das Buch, das 1931 erstmals veröffentlicht wurde, spielt im Berlin der Weimarer Republik. In der Verfilmung spielt Tom Schilling den arbeitslosen Protagonisten, der sich in eine angehende Schauspielerin verliebt (Saskia Rosendahl). Der Film ist unter anderem für die beste Regie und das beste Drehbuch nominiert.

Vorgeschlagen ist er auch als bester Spielfilm – insgesamt sechs Filme konkurrieren hier um die Goldene Lola. Dazu gehören neben «Fabian» auch die Buchverfilmung «Schachnovelle», die Komödie «Ich bin dein Mensch» über die Liebe zu einem Roboter, die Geheimdienstsatire «Curveball – Wir machen die Wahrheit» sowie die politischen Dramen «Und morgen die ganze Welt» und «Je suis Karl».

Drei Millionen Euro Preisgeld

Der Deutsche Filmpreis gilt als wichtigste nationale Auszeichnung in der Branche. Die Auszeichnungen sind mit insgesamt rund drei Millionen Euro für neue Projekte verbunden, das Geld stammt aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Im vergangenen Jahr hatte das Drama «Systemsprenger» die Goldene Lola gewonnen.

Wegen der Pandemie war damals auf eine große Verleihung verzichtet worden. Stattdessen wurden die Gewinnerfilme bei einer Fernsehshow bekanntgegeben – mit Videoschalten in manches Zuhause. Über viele der Preisträgerinnen und Preisträger entscheiden die mehr als 2000 Mitglieder der Deutschen Filmakademie. Die Verleihung beginnt um 17.30 Uhr, sie wird zeitversetzt ab 23.00 Uhr im ZDF gezeigt.

Wegen der Pandemie waren die Kinos monatelang geschlossen, viele Filmstarts verzögerten sich. Der Filmpreis wird diesmal nicht wie üblich im Frühjahr verliehen, sondern mit einigen Monaten Verzögerung im Herbst. Bei einigen Auszeichnungen steht bereits fest, wer sie bekommt. Schauspielerin Senta Berger wird beispielsweise für besondere Dienste um den deutschen Film ausgezeichnet.

Für die Feier am Berliner Messegelände gelten weiterhin Regeln zum Umgang mit dem Coronavirus. Geimpfte und Genesene brauchen zusätzlich noch einen Schnelltest, andere einen PCR-Test, wie Akademiechef Ulrich Matthes vorab erklärt hatte. «Und dann kann man feiern, dann kann man sich knutschen. Und sich mit feuchten Augen darüber freuen, dass das deutsche Kino lebt.»

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