Der US-Autor Eric Carle, dessen Kinderbuch «Die kleine Raupe Nimmersatt» zum Welterfolg wurde, ist tot. Carle sei bereits am Sonntag im Alter von 91 Jahren gestorben, teilte seine Familie gestern auf seiner Webseite mit.
Sein Vater sei in seinem Studio im US-Bundesstaat Massachusetts einem Nierenversagen erlegen, sagte Sohn Rolf der «New York Times».
Bücher «ein Schatz für Generationen von Kindern»
Zahlreiche Fans und Prominente betrauerten den Tod von Carle. «Seine Werke wurden über die Zeit millionenfach gelesen (und wieder gelesen und wieder gelesen), das Geschenk einer Generation für die nächste», schrieb die frühere First Lady der USA, Michelle Obama, per Kurznachrichtendienst Twitter. «Danke, Eric Carle, dass du unsere Leben mit so viel Staunen und Freude gefüllt hast.» Carles Bücher seien «ein Schatz für Generationen von Kindern in Massachusetts und der ganzen Welt», schrieb Elizabeth Warren, Senatorin aus dem Bundesstaat.
Der Gerstenberg Verlag, in dem Carles Bücher auf Deutsch erschienen waren, schrieb, man werde ihn als «liebenswürdigen Menschen und bis ins hohe Alter kreativen Künstler in guter Erinnerung behalten und sein Werk für kommende Generationen bewahren».
Mehr als 100 Bücher veröffentlicht
Der 1929 in Syracuse im US-Bundesstaat New York geborene Carle war Sohn deutscher Auswanderer, die mit ihm 1935 zurück nach Deutschland zogen. Anfang der 50er Jahre kehrte Carle zurück in die USA, wo die schmerzhaften Kindheitserinnerungen aus Deutschland im Nationalsozialismus Antrieb für seine Arbeit als Kinderbuchautor wurden.
Mehr als 100 Bücher veröffentlichte er, die in rund 70 Sprachen übersetzt wurden. «Die kleine Raupe Nimmersatt» – die Geschichte einer Raupe, die aus einem Ei schlüpft, sich durch allerlei Lebensmittel frisst und dann dick und rund verpuppt, bevor sie zu einem Schmetterling wird – machte Carle Ende der 60er Jahre weltberühmt.