Regisseurin Caroline Link bei der Premiere ihres Films «Als Hitler das rosa Kaninchen stahl» 2019 in München. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tobias Hase/dpa)

Filme über Flüchtlinge und Nomaden, eine Coming-of-Age-Romanze, die Literaturverfilmung «Berlin Alexanderplatz» und ein Ehrenpreis für Caroline Link: mit einem breiten Programm feiert das «Berlin & Beyond»-Festival in San Francisco sein 25-jähriges Jubiläum.

«Wir haben ein multikulturelles Programm mit Filmen in zwölf Sprachen und mehr als die Hälfte von Frauen inszeniert», teilte Festival-Leiter Sophoan Sorn der Deutschen Presse-Agentur mit. «Es wird viel über Diversität gesprochen, wir wollen eine Plattform dafür sein, was das deutsche Kino zu bieten hat.» Das Programm wurde am Donnerstag (Ortszeit) in San Francisco vorgestellt. 

Eröffnet wird das fünftägige Festival mit dem Film «Im Feuer» der deutsch-griechischen Regisseurin Daphne Charizani. Es geht um eine junge Bundeswehrsoldatin mit kurdisch-irakischen Wurzeln, die in einem griechischen Flüchtlingslager und im Irak ihre Familie sucht. Als Abschlussfilm läuft «Kokon» von Leonie Krippendorff, eine Coming-of-Age-Geschichte über eine Mädchenliebe in Berlin.

Weitere Filme im Programm: die neue Romanverfilmung «Berlin Alexanderplatz» des deutschen Regisseurs Burhan Qurbani afghanischer Herkunft, «Die Adern der Welt» über Nomaden in der mongolischen Steppe von der in Deutschland lebenden Regisseurin Byambasuren Davaa und der Thriller «Cortex – Are You Awake?», das Regiedebüt von Schauspieler Moritz Bleibtreu.

«Ich bin sehr froh, dass wir zeigen können, wie vielfältig die deutsche Gesellschaft ist. Das hilft dabei, Brücken zu bauen und im Austausch voneinander zu lernen», sagt Noémie Njangiru, Leiterin des Goethe-Instituts in San Francisco, dem Veranstalter des Filmfests.

«Berlin & Beyond» wird coronabedingt als Hybrid-Event gefeiert: Neben virtuellen Filmvorführungen sind zwei Abendvorstellungen im Drive-In-Kino an der Bucht von San Francisco und eine Veranstaltung in einem Programmkino geplant.

Festival-Leiter Sorn verspricht ein «starbesetztes virtuelles Jubiläum», mit Überraschungsgästen, die etwa beim geplanten Tribut für Regisseurin Caroline Link (56, «Der Junge muss an die frische Luft», «Als Hitler das rosa Kaninchen stahl») mitwirken. Gezeigt wird ihre vor 20 Jahren gedrehte Familiensaga «Nirgendwo in Afrika», mit der Link 2003 den Oscar nach Deutschland holte. Die Filmemacherin erhält in San Francisco den «Career Achievement Award». Zu früheren «Lebenswerk»-Preisträgern zählen Stars wie Hannelore Elsner, Mario Adorf, Wim Wenders und Bruno Ganz.

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