Helena Zengel hat Chancen auf einen Golden Globe. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Henning Kaiser/dpa)

Die zwölfjährige Schauspielerin Helena Zengel, die für ihre Rolle in einem Western neben Tom Hanks für einen Golden Globe nominiert wurde, ist bestens auf die Nacht der Preisverleihung vorbereitet.

«Wir sind dann in einem sehr schönen Hotel – ich glaube, das wird bestimmt eine richtig tolle Nacht!», sagte die Schülerin in Berlin in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. «Ich werde mir bestimmt Popcorn holen.» Das Outfit komme von einem Designer. «Das wird so eine Art Jumpsuit, aber mit einem neumodischen Style.»

Die Golden-Globe-Gala in Hollywood beginnt durch die Zeitverschiebung bei uns mitten in der Nacht zu Montag. «Montag habe ich frei bekommen für die Schule.» Um für die Verleihung wach zu bleiben, hat sich die Zwölfjährige einen Trick überlegt: «Ich werde am Samstag versuchen, erst ganz spät ins Bett zu gehen, damit ich dann am Sonntag möglichst lange schlafen kann.» Ihr Körper solle sich darauf einstellen können, indem sie mittags schon schlafe. «Das wird bestimmt lustig! Verleihungen finde ich immer richtig cool.»

Helena Zengel spielt in dem US-Western «Neues aus der Welt» ein verwaistes Mädchen, das durch Zufall auf einen Bürgerkriegsveteranen (Tom Hanks) trifft. Für ihre Leistung ist sie für einen Golden Globe als beste Nebendarstellerin nominiert. Der Film ist derzeit bei Netflix zu sehen und soll später noch in die Kinos kommen.

Mit ihrem Kollegen Tom Hanks hat die Zwölfjährige weiter engen Kontakt. «Wir schreiben uns Emails, SMS – die Amerikaner haben ja meist kein WhatsApp – und telefonieren auch jede Woche, meist über Skype», sagte sie. «Er ist wie ein Onkel für mich.»

Ihr Leben habe sich trotz des Erfolgs kaum verändert. «Ich bin ja auch noch Schulkind und erst zwölf Jahre alt. Diese große und krasse Hollywood-Parallelwelt, die genieße ich schon auch sehr – und trotzdem möchte ich einfach am Boden bleiben.»

Selbst wenn man plötzlich in Hollywood stehe, finde sie es immer wichtig, sich an seine Herkunft zu erinnern. «Dass man weiß: Jeder fängt klein an und auch wenn man groß rauskommt, muss man nicht abheben und wie eine arrogante Ich-weiß-nicht-was herumlaufen. Man wird auch mehr gemocht, wenn man ganz natürlich bleibt.»

Ihre Gage für den Western hat sie erst einmal gespart. «Vielleicht für später, für meinen Führerschein, fürs Auto, fürs Moped. Ich will ja irgendwann auch richtig schön leben.» Die Schülerin hat früh mit der Schauspielerei angefangen. Bereits mit neun Jahren stand sie für Nora Fingscheidts «Systemsprenger» über ein wütendes und traumatisiertes Mädchen vor der Kamera und gewann dafür unter anderem 2019 einen Deutschen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin.

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